Neue Bäckerei-Filiale Adolph setzt nun auf den Heidstock

Heidstock · „Selbstständige Bäcker brauchen Mut“, meinen Sonja und Guido Adolph. Das Familienunternehmen hat eine neue Filiale auf dem Heidstock eröffnet.

 Sonja und Guido Adolph in ihrer Filiale auf dem Heidstock.

Sonja und Guido Adolph in ihrer Filiale auf dem Heidstock.

Foto: BeckerBredel

„Selbstständige Bäcker brauchen Mut, wenn sie Filialen führen, denn sie treten gegen Discounter an“, sagt Sonja Adolph. Mit ihrem Mann Guido hat sie in dritter Generation eine familiengeführte Bäckerei in Wehrden mit Filialen in Völklingen, Heidstock, Dorf im Warndt, Überherrn und Bous.

Die jüngste Neueröffnung war auf dem Heidstock. Dort treffen wir die Preisträger des Völklinger Leuchtturms in ihrem Café. „Weil wir uns bei der jüngsten Ansiedlung wieder für einen Völklinger Stadtteil entschieden haben, hat uns der Wirtschaftskreis ausgezeichnet. Ich denke, zu Recht, denn das ist auch immer ein Risiko“, sagt die Chefin, die die Zahlen jeder Filiale im Auge hat. Deswegen wurde im August die Filiale Geislautern geschlossen, in Überherrn endet der Betrieb am Ende dieses Jahres. Beide Stellen liefen nicht mehr. „Die Gründe sind vielfältig und schwer zu ergründen. Aber wir machen ja auch was Neues“, fügt sie hinzu.

In Dorf im Warndt werde investiert. Die vorhandene Filiale ziehe ins Nachbarhaus, dort entstehe jetzt auch ein Café. „Viele Menschen frühstücken bei uns. Gerade die Älteren nehmen das gerne an“, sagt Sonja Adolph. Entlassungen bringe keine der Filialschließungen mit. Die Mitarbeiter seien wertvoll für den Familienbetrieb, man könne sie problemlos an den anderen Standorten einsetzen. Während Sonja Adolph diese strategischen Dinge im Kopf hat, ist ihr Mann „der Handwerker“.

Und das ist für ihn nicht nur ein Wort. „Wir machen Handwerk, wir machen alles frisch und alles selbst. Bei uns gibt es keine Backmischungen und keine Tiefkühlware. In den Filialen werden unsere in Wehrden ohne Konservierungsstoffe geformten Teiglinge aufgebacken, aber das sorgt für besonders guten Geschmack. Die Brote und die Kuchen fertigen wir in Wehrden. Wir beginnen schon Abends mit der Produktion, die bis 5 Uhr läuft. 3000 Brötchen haben wir dann gemacht und 400 Brote. 25 Sorten Kuchen machen wir selbst. Das macht mich stolz und zufrieden“, sagt der Bäckermeister, der auch noch drei Auszubildende hat. „Ich liebe diesen Beruf. Weil man morgens riecht und sieht, was man gearbeitet hat.“

Sein Vater übernahm den Betrieb 1964 von Opa Alois. Der hatte ihn 1927 in Wehrden gegründet. Damals fuhr der Großvater mit einem Pferdegespann durch den Ort und sammelte bei Hausfrauen deren Brotteig ein, den er im Auftrag backte. Er betrieb nur den Ofen. Erst später backte er auch eigene Teigmischungen. So entstand die Bäckerei heutiger Prägung. Dem Standort Wehrden ist die Familie immer treu geblieben.

Mit dem Völklinger Leuchtturm vergibt der Wirtschaftskreis seit 2015 eine Auszeichnung an Unternehmer und Unternehmen, die sich besonders um die Stadt verdient gemacht haben. Wir erläutern, warum sie den Preis erhielten und fragen nach, wie sich ihre Unternehmen und Projekte entwickelt haben.

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