Mit einem Weihnachtsgeschenk fing alles an Erster Auftritt mit neun Jahren

Sulzbach · Mit ihrer Handharmonika ist Gerda Schulien (85) nicht nur auf den Bühnen im Sulzbachtal ein gerngesehener Gast.

 Gerda Schulien aus Sulzbach ist bekannt für ihre Auftritte mit der Handharmonika. Auch ihr Mann Edmund spielt das Instrument.

Gerda Schulien aus Sulzbach ist bekannt für ihre Auftritte mit der Handharmonika. Auch ihr Mann Edmund spielt das Instrument.

Foto: Iris Maria Maurer

Ihr Name hat einen guten Klang. Im Sulzbachtal und weit darüber hinaus. Mit ihrer Handharmonika ist Gerda Schulien weit herumgekommen, bis nach Brasilien. Mit der Volkstanzgruppe La Volte aus Bosen reiste die Sulzbacherin vor 20 Jahren für drei Wochen nach Südamerika und begeisterte auch dort ihr Publikum. Meist ist sie jedoch in ihrer saarländischen Heimat unterwegs. Auch heute noch, im Alter von fast 86 Jahren, spielt sie regelmäßig in Altenheimen, animiert die Menschen dort zum Mitsingen und Mitklatschen. Sorgt so für heitere Momente im oft tristen Alltag.

Mit sieben Jahren begann Gerda Schulien mit dem Musizieren. „Damals habe ich eine Handharmonika zu Weihnachten bekommen“, blickt sie zurück. Im Musikhaus Obermann in Sulzbach nahm sie Unterricht. Und die Handharmonika ließ sie nie mehr los. Sechs solcher Instrumente besitzt Schulien, kleinere und größere. Mit neun Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt, bei der Arbeiterwohlfahrt im Volkshaus, das mal an der Sulzbachtalstraße stand und längst nicht mehr steht, wie sie sich erinnert. In den folgenden Jahrzehnten tingelte Gerda Schulien durchs Land, spielte bei Hochzeiten, bei runden Geburtstagen und anderen Festen.

Volkslieder wie „Wenn alle Brünnlein fließen“ und „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie französische Weisen und Schlager von Helene Fischer. Oder Songs von Tina Turner. Die leidenschaftliche Hobbymusikerin ist auch ein Vereinsmensch, engagierte sich bei den Naturfreunden oder im Saarwaldverein. Einem größeren Publikum bekannt wurde Gerda Schulien durch ihre „Heimatabende“, die sie in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule von 2000 bis 2007 veranstaltet hat. Zunächst bot das Salzbrunnenhaus die Bühne. Als es zu klein wurde, zog die Veranstaltung um in die Jahnturnhalle.

Unzählige Male hat Gerda Schulien mit ihren Aktionen Menschen glücklich gemacht. Dazu zählen auch eine Handvoll  Flohmärkte, die sie mit Unterstützung ihrer Familie daheim in ihrer Straße auf die Beine stellte. Nach Spendenaufrufen in der Zeitung kamen so viele Sachen zum Verkaufen zusammen, dass rund 15 000 Euro für den guten Zweck erlöst wurden.

Diesen Sonntag gibt es erneut Grund zu feiern. Gerda Schuliens Ehemann Edmund wird 88. Arnold, Angelika und Jörg, die drei Kinder des Paares, werden beim gemeinsamen Abendessen in einem Schnappacher Gasthaus ebenso gratulieren wie die Enkel Nicole, Mathias und Viola und die Urenkel Philipp, Amelie und Aurelia. Die Eheleute Schulien haben übrigens auch schon gemeinsame Auftritte mit der Handharmonika hingelegt. „Im Gegensatz zu meiner Frau spiele ich aber nicht richtig. Bei mir läuft im Hintergrund eine Kassette“, gesteht Edmund Schulien schmunzelnd.

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