Kolumne Mit der Rührei-Methode zu neuem Glück

Jetzt ist Schluss mit dem Alltagstrott. Vieles hängt vom Rührei ab. Ein bisschen anders gemacht reicht vielleicht schon aus.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Hallo! Sie! Gut, dass Sie sich hierher verirrt haben. Ich mache einen neuen Menschen aus Ihnen. Jetzt ist Schluss mit den Gewohnheiten. Feuern Sie mit einem Tritt ihre alten Schlappen in die Ecke und passen gut auf. Hier kommt die Rührei-Methode. Eine Untersuchung eines namhaften Fantasieinstituts hat ergeben, dass 99 Prozent aller Menschen Rührei zum Frühstück haben. Aber wie, das ist hier die Frage. Es sagt nämlich schon viel darüber aus, allein wie Sie das Salz halten. Nehmen Sie es mit den Fingern und streuen es lässig auf das Ei, so dass Kochsendungen es am liebsten gleich in Zeitlupe zeigen würden? Oder greifen Sie zum Salzstreuer? Salzen Sie beim Braten oder erst am Teller? Oder verzichten Sie aufs Salz? Hand hoch, wer die Eier schon vorher in einer Schüssel verrührt. Und wer gibt einen Schuss Milch dazu? Wer nimmt Pfeffer? Sie dahinten? Welche Kräuter? Wer lässt es in der Pfanne stocken und nimmt dann die Gabel zum Zerteilen? Und jetzt alle, die mit einem Pfannenwender aus Holz die Masse in gleichgroße Stücke brechen. Die einen geben Tomaten dazu, die anderen Frühlingszwiebeln. Und was ist das Rührei des reichen Mannes?

So, und jetzt möchte ich, dass Sie die Augen schließen und in sich gehen. Woher kommt dieser Geruch? Ist es einer der Schlappen, der in die heiße Pfanne gefallen ist? Schnell in den Schnee damit. Befreien Sie sich von dem Trott. Mehr Mut zum neuen Rührei. Probieren Sie jeden Morgen eine andere Variante aus und erzählen ihren Mitmenschen davon. Ich verspreche Ihnen, dass Ihr Leben wieder so richtig Fahrt aufnehmen wird. Und wir sehen uns zum nächsten Frühstück wieder.

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