Ende April 2021 SR-Intendant Thomas Kleist scheidet vorzeitig aus dem Amt
Saarbrücken · Die Nachricht verbreitete sich am Dienstag wie ein Lauffeuer: SR-Intendant Professor Thomas Kleist geht vorzeitig in den Ruhestand. Auf eigenen Wunsch wird er bereits Ende April 2021 sein Amt als Chef der ARD-Rundfunkanstalt niederlegen.
Dies bestätigte SR-Sprecher Peter Meyer auf Anfrage unserer Zeitung. Kleist informierte am Dienstag in einem vierseitigen Brief die Mitglieder des SR-Rundfunkrates sowie des Verwaltungsrates und die Belegschaft des Senders. „Nach reiflicher Überlegung werde ich mit Ablauf des Monats April 2021 vorzeitig mein Amt als Intendant aufgeben und aus den Diensten des SR ausscheiden,“ schreibt er. Kleist wurde am 15. April 2011 vom Rundfunkrat nach sieben Wahlgängen in das Amt gewählt. Für die derzeit bis Juli 2023 laufende Amtszeit wurde er 2016 in geheimer Wahl einstimmig gewählt. Im Dezember wird Kleist sein 65. Lebensjahr vollenden.
In seinem Brief begründet Kleist seine Entscheidung auch mit strategischen Gründen: „Dieser Schritt fällt mir unsagbar schwer, aber das strategische Interesse des SR hat Vorrang.“ 2021 beginne eine neue Rundfunkbeitragsperiode. Aus seiner Sicht sei es wichtig, „dass seine Nachfolgerin beziehungsweise sein Nachfolger“ die Zeit nutzen könne, um sich mit den komplizierten ARD-Strukturen vertraut zu machen und für den SR eine gute Ausgangsposition für die übernächste Beitragsperiode zu sichern.
SPD-Mitglied Kleist aus St. Wendel, steht bereits seit 1996 in unterschiedlichen Positionen bei dem ARD-Sender in der Verantwortung. 1985 war er Direktor der heutigen Landesmedienanstalt und 1996 in den Regierungen von Oskar Lafontaine und Reinhard Klimmt Staatssekretär im Sozial- und Gesundheitsministerium.
