„Wenn Narre schunkle . . .“

Saarbrücken · Zum ersten Mal ist die Session in Dudweiler eröffnet worden. Die Fastnachtsfreunde strömten in den Saarbrücker Stadtteil, um pünktlich um 11.11 Uhr die närrische Zeit einzuläuten, wenn auch mit Ladehemmungen.

Pünktlich um 11.11 Uhr hat gestern im Saarland die närrische Jahreszeit begonnen. Begleitet von Böllerschüssen und mit einem dreifachen "Alleh Hopp!" rief Horst Wagner, Präsident des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), sie im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler aus. Ganz reibungslos verlief das aber nicht. Eigentlich wollte der oberste Karnevalist nach Narrenart von 11 herunterzählen, die Schützen aus dem Verein Hubertus Herrensohr sollten jede Zahl mit einem Salutschuss untermauern. Nach der 7 gab es aber eine Ladehemmung. "6 fällt aus", kommentierte Wagner - zum Vergnügen des Publikums, das daraus "Sex fällt aus" machte. Schließlich zählte der VSK-Präsident aber doch noch auf Null herunter und legte seine Insignien, unter anderem Präsidentenkette und Narrenkappe, an.

Zuvor hatten sich die versammelten Narren zur Musik der "Latzegallis" von der Dudweiler Karnevalsgesellschaft Grüne Nelke eingeschunkelt. Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) entdeckte im Getümmel eine prominente Namensvetterin: "Die Kinderprinzessin Dudweilers, Ann-Sophie die Erste, heißt wie ich Britz ." Irene Thiel-Gräber grüßte als Präsidentin des ausrichtenden Vereins Kaltnaggischer Gardisten-Corps stellvertretend für die anwesenden VSK-Mitgliedsvereine mit dem Schlachtruf "Gut - Druff".

Im Bürgerhaus ging es wenig später weiter. Dort freute sich der zuständige VSK-Regionalvertreter Achim Pitz, gleichzeitig Präsident des Festkomitees Dudweiler Faasenacht, erstmals eine Sessionseröffnung in seinem Heimatort zu erleben. Auch dem Kaltnaggischer Gardisten Werner Jungfleisch gefiel das: "Besonders freue ich mich, dass alle sieben Karnevalsgesellschaften aus Dudweiler etwas zum Programm beigetragen haben." Die sieben Gesellschaften sind der Dudweiler Carneval-Club, die Grüne Nelke, der Heimat- und Kulturverein, das Kaltnaggische Gardisten-Corps, die Kulturgemeinschaft Pfaffenkopf, die Geisekippcher Buwe unn Mäde und das Festkomitee Dudweiler Faasenacht. Auch die Kult-Schreckschraube Elfriede Grimmelwiedisch stammt aus dem Saarbrücker Stadtbezirk - aus Kaltnaggisch, oder korrekt: Herrensohr. Sie startete ihre berüchtigten "Aaa-ttacken" auf das Zwerchfell der Zuschauer. Schließlich endete der erste Tag der Session, wie er begonnen hatte: mit Musik von den Latzegallis: "Wenn Narre schunkle, dann schunkle mir mit."

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