Wenn ein Fahrgast trotz Bahnticket angeblich schwarz fährt

Saarbrücken · Obwohl er an einem Automaten ein Bahnticket gelöst hatte, wurde Heinz Zimmer aus St. Wendel vom Zugpersonal vorgeworfen, schwarz zu fahren. Er musste nachzahlen. Wie war es dazu gekommen?

 Züge der DB (rot) und der Vlexx wurden durch einen liegen gebliebenen Güterzug auf der Nahestrecke blockiert. Symbolbild: Fredrik von Erichsen/dpa

Züge der DB (rot) und der Vlexx wurden durch einen liegen gebliebenen Güterzug auf der Nahestrecke blockiert. Symbolbild: Fredrik von Erichsen/dpa


Obwohl er an einem Automaten ein Bahnticket gelöst hatte, wurde Heinz Zimmer aus St. Wendel vom Zugpersonal vorgeworfen, schwarz zu fahren. Er musste nachzahlen. Wie war es dazu gekommen?

Zimmer hatte im Saarbrücker Hauptbahnhof an einem Fahrkartenautomat des privaten Bahn-Unternehmens Vlexx ein Ticket nach St. Wendel für 8,10 Euro gekauft. Er wusste, dass Vlexx die Strecke zwischen Frankfurt und Saarbrücken bedient. "Im Zug erklärte mir die Schaffnerin, dass ich ohne gültigen Fahrschein reisen würde", berichtet Zimmer. Denn dieses Mal fahre die Deutsche Bahn auf der Strecke. Obwohl er ein Ticket gekauft habe, sei er deshalb de facto ein Schwarzfahrer , habe ihm die Mitarbeiterin erklärt und noch einmal 8,10 Euro verlangt.

"Wie soll ein Kunde, der wie ich nicht ständig dieses Verkehrsmittel nutzt, jetzt wissen, welches Unternehmen zu welcher Stunde diese Strecke bedient?", fragt er. "Und welchen Automat muss ich für welche Strecke wählen?"

"Die Auskunft der Schaffnerin war falsch", stellt Sandra Unbehaun von der Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar (VGS), dem Aufgabenträger für den Schienen-Personennahverkehr, klar. Bei den innersaarländischen Tickets handele es sich - egal ob diese nun an Automaten der Bahn oder von Vlexx gelöst werden - um Verbundfahrkarten, die in allen Zügen gültig seien.

Die Einnahmen, die die Eisenbahn-Unternehmen durch die Ticketverkäufe tätigen, werden durch bestimmte Umlageschlüssel wie zum Beispiel die Fahrgastzahlen unter ihnen aufgeteilt. Die VGS habe jedoch schon des Öfteren die Beobachtung gemacht, dass Reisende Sorge haben, ihre Fahrscheine an den Automaten von Vlexx zu kaufen, so Unbehaun. Die VGS werde den Fall nun prüfen.

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