„Weltweit erstaunlich etabliert“

Lisdorf · 77 Partituren haben Komponisten aus 21 Ländern beim 7. Saarlouiser Orgel-Kompositionswettbewerb eingereicht. Jetzt wertet eine Jury die Beiträge aus. Heute Abend geben die Juroren, hochkarätige Orgel-Spezialisten, in Lisdorf selbst ein Konzert.

 Juroren Armin Lamar, Dr. Daniel Schlee und Prof. Rudolf Jungwirth (von links) vor Stellwänden in Erinnerung an Theo Brandmüller im Gespräch mit Manfred Boßmann. Foto: Hartmann Jenal

Juroren Armin Lamar, Dr. Daniel Schlee und Prof. Rudolf Jungwirth (von links) vor Stellwänden in Erinnerung an Theo Brandmüller im Gespräch mit Manfred Boßmann. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Seit gestern tagt die Jury des siebten Saarlouiser Orgel-Kompositionswettbewerbs. Sie wird aus 77 Kompositionen von Teilnehmern aus 21 Ländern die Partitur herausfiltern, die mit einem ersten Preis ausgezeichnet wird: Verliehen in Erinnerung an den 2012 gestorbenen Mitbegründer des Wettbewerbes, Prof. Theo Brandmüller. Der Preis besteht aus 2000 Euro, einer Uraufführung und einer Radio-Produktion des Stückes. Möglich sind auch ein zweiter und ein dritter Preis, dotiert mit 1000 und 500 Euro.

Alle drei Jahre schreiben die katholische Pfarrei mit dem Förderverein Klingende Kirche und die Stadt Saarlouis gemeinsam den Kompositionswettbewerb aus. Er habe sich weltweit erstaunlich fest etabliert, sagte gestern der Vorsitzende der Jury, Dr. Thomas Daniel Schlee aus Wien. Prämiert werden Beiträge für Orgel plus - das Plus ist eine Stimme oder ein anderes Instrument. 2014 sind dies besonders oft Trompete, Posaune, Oboe und Gitarre. Es finden sich aber auch Chime-Bells (Chinesische Bälle), Tuba, Cembalo oder die Kugelflöte Okarinen als das Plus. Seit 1996 haben 566 Komponisten teilgenommen. Nur wenige, sagte Schlee gestern, hätten Orgelstücke für den Gottesdienst geschrieben. Einen religiösen Hintergrund habe allenfalls ein Drittel der Stücke. Der Wettbewerb verstehe die Orgel in erster Linie als ein vielfältiges Instrument. Dennoch hat der Vorsitzende des Fördervereins, Manfred Boßmann, beobachtet, habe der größte Teil der prämierten Stücke einen theologischen Hintergrund.

Die Jury besteht aus Prof. Christiane Edinger, Berlin, Prof. Rudolf Jungwirth, Eferding, Armin Lamar, Saarlouis, Prof. Loïc Mallié, Paris, Prof. Michael Radulescu, Wien, und Dr. Friedrich Spangemacher, Saarbrücken.

Heute, Donnerstag, 18 Uhr, geben die Jury-Mitglieder in der Lisdorfer Kirche ein Benefizkonzert in Erinnerung an Theo Brandmüller. Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.

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