Teamgeist gehört zum Job

Saarbrücken · Am Sonntag hat im Theater Überzwerg das Stück „Party“ Premiere. Regisseur Albert Frank bringt es als Sitcom auf die Bühne. Wir haben vorab mit ihm geredet.

 Regisseur Albert Frank mit Überzwerg-Darstellerin Sabine Merziger. Foto: Astrid Karger

Regisseur Albert Frank mit Überzwerg-Darstellerin Sabine Merziger. Foto: Astrid Karger

Foto: Astrid Karger

Freunde geben Geborgenheit, sind da, wenn man sie braucht. So lautet die Kernaussage von "Party", einem Drama des dänischen Autors Kim Fupz Aakeson. Am Sonntag ist im Theater Überzwerg Premiere, inszeniert vom 1959 in Wien geborenen Schauspieler , Autor und Regisseur Albert Frank, dem dieser Gedanke der frei gewählten Bezugspersonen gefällt. Im eigenen Schaupielerleben ist die Freundschaftspflege nicht leicht - "zwei Jahre München, drei Jahre Ingolstadt, vier Jahre Bruchsal, vier Jahre Esslingen, vier Jahre Braunschweig." Theaterfamilien zerstreuen sich. Seit 15 Jahren lebt der Vater erwachsener Söhne in Berlin. Albert Frank mag es humorig, aber ernst, oder ernst, aber humorig, die Zweideutigkeit von "Party". "Man kann darüber lachen, aber eine Nachdenklichkeit bleibt", sagt er. Sein Ausdrucksmittel ist die Komik, er bringe Menschen einfach gerne zum Lachen, was auch immer er schreibe, spätestens auf Seite drei werde er doch wieder komisch. In "Party" funktioniere das mit dem Regiekonzept "Sitcom". Das heißt, alle sitzen auf dem Sofa und sprechen nach vorn zum Publikum, "lakonisch und sehr genau" - ohne Gelächter vom Band. "Dezenz ist Schwäche", meint der Theaterprofi, wenn er das Stück im zweiten Teil vor zu viel Schwere bewahren will. Sein eigenes Stück "fast Faust" (aus dem Jahr 2000) macht aus den 57 handelnden Personen des "Faust" zwei, aus dem klassischen Drama eine virtuose Komödie. Ähnlich hatte der Musiker Spike Jones Bizets "Carmen" als Klassik für Eilige eingedampft.

Albert Frank wollte immer Schauspieler werden, er sieht sich als "Teamplayer", sucht den Austausch, hört zu, redet zum Beispiel den Bühnenbildnern ungern ins Handwerk. Regie sei für ihn wie der Job des Fußballtrainers: das Beste aus der Mannschaft herausholen, die Stärken Einzelner erkennen. 2012 war Frank schon einmal am Theater Überzwerg, mit der Premiere seines "heiteren Schauspiels nach Friedrich Schiller ‚tell Tell'". Im November gibt der Schauspieler Frank im Theater im Viertel Helmut Qualtingers "Herrn Karl", jenen freundlichen Mann aus dem Feinkostgeschäft, den exemplarischen Mitläufer mit den "Sinnsprüchen von Goethe und Hitler" im Gepäck.

Das Stück "Party" von Kim Fupz Aakeson hat am Sonntag, 20. Juli, 19.30 Uhr, Premiere im Theater Überzwerg in Saarbrücken-St. Arnual, Erich-Kästner-Platz 1.

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