Urteil: Bauunternehmer mischte auch bei Versicherungsbetrug mit

Saarbrücken · . Wegen Beihilfe zum Versicherungsbetrug hat das Landgericht einen Bauunternehmer (38) verurteilt.

Er hatte Mitte 2012 bei zwei Versicherungsagenten zum Schein einen millionenschweren Vertrag abgeschlossen, mit dem das Trio bei Provisionen und Rückkauf der Versicherung abkassieren wollte.

Damals war der Unternehmer im großen Stil bei öffentlichen Baustellen aktiv. Dann stellte sich heraus, dass dabei teilweise Korruption im Spiel war. Außerdem hatte der Mann bei Konkurrenten Baumaschinen stehlen und anzünden lassen. Er wurde deshalb Ende 2013 zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Diese Strafe wurden jetzt wegen der Sache mit der Versicherung um drei weitere Monate auf insgesamt viereinhalb Jahre erhöht.

Die Details: Die zwei Versicherungsagenten hatten 2012 dem Angeklagten und vielen anderen ihrer Kunden eine vermeintlich simple Möglichkeit zum Geldverdienen angeboten. Die lief im Fall des Bauunternehmers so: Er unterschrieb einen fondsgestützten Rentenvertrag mit einer Beitragssumme von 2,04 Millionen Euro bis zum Jahr 2046. Dafür bekamen die Agenten 93 840 Euro Provision von der Versicherung. Sie und nicht der Bauunternehmer zahlten dessen monatliche Beiträge von 5000 Euro. Nach drei Jahren sollte der Vertrag vorzeitig gekündigt werden. Die zurückerstatten Beiträge sollten geteilt werden. Der Angeklagte hätte davon 17 000 Euro bekommen, viel Geld für eine Unterschrift unter einem Vertrag.

Der Bauunternehmer und viele andere machten deshalb mit. So produzierte das kriminelle Schneeballsystem der Versicherungsagenten rund 400 falsche Verträge mit einen Schaden von 14 Millionen Euro. Die beiden Versicherungsagenten wurden deshalb kürzlich zu Haftstrafen in der Größenordnung von viereinhalb Jahren verurteilt.

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