Saarbrücken. Schon seit 100 Jahren gibt es die "Grüne Apotheke" in der Breite Straße im Saarbrücker Stadtteil Malstatt. Ende Oktober 1908 von Josef Ruppert gegründet überstand die Apotheke unbeschadet den Ersten Weltkrieg, Pächter- und Besitzerwechsel. Im Zweiten Weltkrieg, genauer am 5. Oktober 1944, wurde die Apotheke bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Knapp sechs Jahre dauerte es, ehe das Gebäude wiederaufgebaut und die Apotheke von Hans Geib wiedereröffnet wurde. Der verpachtete die "Grüne Apotheke" an Hugo Christensen, der sie 1968 kaufte. Später war es dessen Sohn Peter Christensen, der den Menschen im Unteren Malstatt Medikamente verkaufte. "Nach dem viel zu frühen Tod meines Neffen habe ich die Apotheke übernommen", erzählt der heutige Apotheker, Karlheinz Esser, der das Geschäft seit 1995 leitet. Woher kommt der Name "Grüne Apotheke"? Das wisse er selbst auch nicht, gesteht Esser. Bestens Bescheid wissen er und seine vier Mitarbeiter hingegen über den Stadtteil, in dem die Apotheke schon seit Generationen verwurzelt ist. "Wir haben überwiegend Stammpublikum. Da kennt man die Familienverhältnisse, bekommt die Entwicklung einzelner Familienmitglieder über viele Jahre hinweg mit", erzählt Esser, der sich in Malstatt sehr wohlfühlt. Viele Italienischstämmige seien unter den Kunden, sagt Esser, der selbst Italienisch spricht. Mit Zukunftsprognosen hält sich Karlheinz Esser zurück: "Das hängt stark von der Gesetzgebung ab." Die Konkurrenz durch Versandapotheken habe auch die "Grüne Apotheke" zu spüren bekommen. Doch bisher sei dies dank der vielen Stammkunden zu verschmerzen gewesen. rae