Was passiert mit dem Wasserturm?

Saarbrücken. Wie könnte man den alten Gersweiler Wasserturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen? Seit Jahren beschäftigt diese Frage immer mal wieder die diversen städtischen Gremien. Denn den historischen Turm, der als Wahrzeichen Gersweilers gilt, konnte man früher für Empfänge mieten und zumindest an Tagen des offenen Denkmals besteigen, um die Aussicht zu genießen

 Der Turm gilt als das Wahrzeichen Gersweilers. Foto: bub

Der Turm gilt als das Wahrzeichen Gersweilers. Foto: bub

Saarbrücken. Wie könnte man den alten Gersweiler Wasserturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen? Seit Jahren beschäftigt diese Frage immer mal wieder die diversen städtischen Gremien. Denn den historischen Turm, der als Wahrzeichen Gersweilers gilt, konnte man früher für Empfänge mieten und zumindest an Tagen des offenen Denkmals besteigen, um die Aussicht zu genießen. Auch Stadtteil-Autoren beherbergte er schon.

Noch im Sommer überlegte Kulturdezernent Erik Schrader, den 25 Meter hohen Turm mittels künstlerischer Lichtinstallation wenigstens von außen zu einem Erlebnis zu machen. Denn betreten darf man ihn nicht mehr. Wegen Baufälligkeit haben die Stadtwerke als Eigentümer des Turms vor rund zehn Jahren den Schüssel weggesperrt. Zumindest mit der Lichtkunst aus öffentlichen Mitteln wird es jetzt nichts mehr. Denn die Stadtwerke wollen den denkmalgeschützten Turm verkaufen.

Der im Ersten Weltkrieg gebaute Wasserturm, der bis 1964 in Betrieb war, wurde zuletzt 1986/87 grundlegend saniert. "Inzwischen ist er renovierungsbedürftig, und das wollen wir nicht mehr machen", erklärt Walter Schwingel, zuständiger Bereichsleiter bei den Stadtwerken, den Grund. 150000 Euro betragen die Preisvorstellungen des Vorstands. Was man dafür bekommt?

"Der Turm bietet in 20 Metern Höhe einen Raum mit Fenstern rundum und traumhafter Aussicht", schwärmt Schwingel. Dazu gibt's außerdem 500 Quadratmeter Grund. In idyllischer Stadtrandlage.

Trotz Inserat in einem bundesweiten Fachmagazin hält sich das Kaufinteresse bisher offenbar in Grenzen. "Wir haben bisher zwei Interessensbekundungen vorliegen, einer hat nach der Besichtigung Abstand genommen", sagt Schwingel. Der saarländischen Denkmalschutzbehörde wäre es laut Schwingel am liebsten, wenn ein Interessent ein Nutzungskonzept mitbrächte. Die Stadtwerke können sich eine gastronomische Nutzung gut vorstellen.

Das Problem: Die Toilette befindet sich unten, es führt nur eine steile Eisentreppe in den Raum mit Aussicht, ein zweiter Fluchtweg fehlt. Einen Aufzug einzubauen hält Schwingel für möglich. Theoretisch. Möglich wäre laut Schwingel auch, dass ein Käufer den Turm als privates "Wochenendschlösschen" erwirbt. Und damit die Öffentlichkeit weiterhin aussperrt. Diesen Fall möchte sich Bezirksbürgermeister Claus Theres, der den Turm gern für Trauungen genutzt sähe, lieber gar nicht erst vorstellen. "Die Stadtwerke sind doch ein öffentlich-rechtliches Unternehmen, da stellt sich die Frage, ob sie bei einem freihändigen Verkauf keine vergaberechtlichen Probleme bekommen", gibt hingegen ein Gersweiler Wirtschaftsmann, der nicht genannt sein will, zu bedenken. sbu

 Der Turm gilt als das Wahrzeichen Gersweilers. Foto: bub

Der Turm gilt als das Wahrzeichen Gersweilers. Foto: bub

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