Noch ein Waterloo am Schwimmbad?

Mettlach · Der SV Mettlach hat morgen die Chance, zum zweiten Mal binnen drei Jahren ins Finale des Fußball-Saarlandpokals einzuziehen. Kapitän Jörg Federmeyer hielt den Cup sogar schon zwei Mal in den Händen.

Schafft der SV Mettlach zum zweiten Mal in dieser Saison eine Sensation im Saarlandpokal? Im Halbfinale treffen die Blau-Weißen am morgigen Mittwoch um 19 Uhr im Stadion am Schwimmbad auf den Drittligisten SV Elversberg. Gespielt wird damit an jenem Ort, wo der Elversberger Ligakonkurrent 1. FC Saarbrücken am 13. November 2013 sein Pokal-Waterloo erlebte. Saarlandligist Mettlach gewann damals gegen den drei Klassen höher spielenden Drittligisten mit 2:1 nach Verlängerung.

Damals wie auch morgen mit dabei: Mettlachs Kapitän Jörg Federmeyer. Der 36-Jährige Defensivspezialist hätte nichts gegen eine erneute Sensation. "Dafür müssen wir aber mehr als 100 Prozent Leistung bringen", weiß der Routinier. Gegner Elversberg steht seit dem Wochenende in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz. Für Federmeyer ist dies ein kleiner Hoffnungsschimmer, der ihn noch ein wenig mehr an eine Chance seiner Mannschaft glauben lässt. "Die SVE steht extrem unter Druck, sie dürfen jetzt nicht auch noch im Pokal verlieren", erklärt Federmeyer.

Mettlach hat als Außenseiter dagegen kaum Druck und kann in der Begegnung eigentlich nur gewinnen. Sollte das tatsächlich gelingen, würde der SVM bereits zum zweiten Mal seit 2011 im Finale des Wettbewerbs stehen. Damals verlor Mettlach im Dillinger Parkstadion mit 2:3 gegen den 1. FC Saarbrücken.

Auch Federmeyer war damals dabei. Für ihn war es aber nicht das erste Endspiel. "Mit dem FC Homburg habe ich 2006 und 2008 den Saarlandpokal sogar gewonnen", berichtet der 36-Jährige. "Für einen Amateur-Fußballer ist es fast das Größte, was man erreichen kann. Deshalb waren diese beiden Siege auch Höhepunkte meiner Karriere", so der Defensiv-Spieler.

Ein kleiner Wermutstropfen blieb für Federmeyer aber doch. Nach den Pokal-Triumphen mit Homburg verpasste er jeweils die darauf folgenden DFB-Pokalspiele gegen Bundesligisten. Als der FCH 2006 gegen den VfB Bochum spielte (1:2), war Federmeyer verletzt. Das Duell gegen den FC Schalke zwei Jahre später (0:3) verpasste er, weil er vor dieser Spielzeit nach Mettlach zurückkehrte.

In Mettlach wird Federmeyer auch in der kommenden Saison spielen. Der älteste Akteur in der Mannschaft von Trainer Christoph Gläsner hat seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert. Sehr zur Freude des Trainers: "Jörg ist als Kapitän ein absolutes Vorbild. Sowohl auf als auch neben dem Platz", erklärt der Übungsleiter. "Ich muss zwar etwas mehr für meine Fitness machen als mit 26, aber ich denke ich bin immer noch gut aufgestellt", sagt Federmeyer lachend. Wie lange er noch auf dem Platz stehen wird, weiß der in Bietzen wohnende Verteidiger aber noch nicht. "Das werde ich immer von Jahr zu Jahr entscheiden", sagt Federmeyer.

Die Generalprobe vor dem Pokal-Knaller am Mittwoch hat der SV Mettlach allerdings in den Sand gesetzt. Im Liga-Spitzenspiel beim SC Friedrichsthal kassierten die Blau-Weißen am Samstag vor 200 Zuschauern eine 0:3 (0:1)-Niederlage. "Friedrichsthal war einfach effektiver. Sie haben aus vier Chancen drei Tore gemacht. Wir haben dagegen aus genau so vielen Möglichkeiten keinen Treffer gemacht", erklärt SVM-Trainer Gläsner. Bitter für Mettlach: Mittelfeldspieler Andreas Schug knickte in dieser Begegnung um und wird im Pokal-Halbfinale fehlen.

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