Linke will Arbeitslose im Bürgerpark einsetzen

Saarbrücken · Mitte April haben bisher Unbekannte im Bürgerpark durch rohe Gewalt Schäden von mehren zehntausend Euro verursacht. Es wird schwierig sein, die Täter zu fassen, sagt die Polizei – und versichert: Sie hat den Park im Blick.

 Das Rondel im Bürgerpark wurde vermutlich durch Hammerschläge zerstört. Archivfoto: Becker&Bredel

Das Rondel im Bürgerpark wurde vermutlich durch Hammerschläge zerstört. Archivfoto: Becker&Bredel

Wolfgang Schäfer ist ein erfahrener Polizeibeamter. Was da Mitte April im Bürgerpark passiert ist, sagt der Leiter der Polizeiinspektion Burbach, das sei keine Kleinigkeit gewesen. Um das Rondell so zuzurichten, müsse jemand mit einem schweren Hammer zu Gange gewesen sein. "Da hat sich jemand abreagiert", sagt Schäfer. Vermutlich auch gezielt an dieser abgelegenen Stelle. Denn mit Ausnahme von Zerstörungen an der Grillstelle ein paar Meter weiter, habe man im Bürgerpark keinen Vandalismus festgestellt.

Wer sich da ausgetobt hat, wird wohl im Dunkeln bleiben. Bisher haben sich keine Zeugen gemeldet. "Und solche Leute kriegt man dann nur, wenn man sie auf frischer Tat ertappt", sagt Schäfer. Seine Beamten seien aber immer wider im Bürgerpark unterwegs.

Während die Stadtrats-CDU den Bürgerpark als Erholungsort für die Saarbrücker bereits abgeschrieben hat und zur Aufklärung weiterer Zerstörungen eine Videoüberwachung gefordert hat (die SZ hat berichtet), will die Stadtrats-Linke "Bürgerarbeiter für den Bürgerpark". "Eine konzertierte Aktion zur Erneuerung des Bürgerparks" sei notwendig, sagt der Linken-Stadtverordnete Winfried Jung. "Der Bürgerpark ist eine Einrichtung für die Bürger. Was ist also naheliegender als die Instandsetzung der Parkanlagen durch Bürgerarbeiter?", fragt er.

Das Bundesprogramm "Bürgerarbeit" gibt es zwar nicht mehr, aber es gebe nach wie vor Bedarf nach einem Programm, mit dessen Hilfe "Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung" gebracht werden können, sagt Jung. So könnten die zerstörten Teile des Bürgerparks instand gesetzt werden. Bezahlen könnten das Stadt, Jobcenter und das Bundesprogramm "Soziale Stadt Malstatt".

Bürgerarbeiter haben in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet, etwa als Busbegleiter, in Sozialkaufhäusern oder als Landschaftsgärtner, sagt Winfried Jung. Auch "Patrouillengänge" durch solche "Bürgerarbeiter" im Bürgerpark hält er deshalb für möglich. Jung findet: "Der Bürgerpark böte eine gute Gelegenheit, Langzeitarbeitslose in der Stadt wieder sinnvoll zu beschäftigen und ihnen eine Perspektive zu geben."

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