Wie Hypnose Schmerzen lindern kann

Saarbrücken · Psychologe Charles Kimelman sprach in Saarbrücken über Schmerztherapie. Im Mittelpunkt stand die Angst. Schmerzpatienten empfiehlt er Hypnose, diese könne die Schmerzmatrix im Gehirn deblockieren.

Psychologe Charles Kimelman war beim Saarbrücker Hospizgespräch zu Gast. Sein Vortrag über den Einsatz der Hypnose bei Schmerz- und Palliativpatienten fand bei den Besuchern große Resonanz. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit in der Schmerztherapie sei Angst das am häufigsten genannte Gefühl seiner Patienten in Bezug auf das Schmerzerlebnis gewesen, berichtete Kimelman.

Allein schon der Gedanke an Schmerz erhöhe die Stärke der Schmerzempfindung, wobei die Intensität des Schmerzes zusätzlich durch das Schmerzverhalten beeinflusst werde. Die Informationsverarbeitung, die Kognition, könne eine Schmerzchronifizierung hervorrufen. Das wiederum könne zur Isolation des Patienten führen, da die Schmerzen zum Hauptthema des Lebens geworden seien. Jeder Mensch werde damit geboren, Trancezustände zu haben, das heißt das Potenzial der Heilung liege in uns selbst, sagte Kimelman.

Hypnose könne helfen, Strukturen der Schmerzmatrix im Gehirn zu deblockieren und die positive Sicht auf den Körper zu aktivieren. Weil das Gehirn bildhafte Sprache liebt, erhöhe der Einsatz von virtuellen Welten in der hypnotischen Behandlung von Schmerzpatienten wie beispielsweise Brandopfern die Schmerztoleranz. Auch bei präoperativen Vorbereitungen oder in der Notfallmedizin komme die Hypnose bereits erfolgreich zum Einsatz. Eine Hypnotherapie sollte aber nur von ausgebildeten Fachkräften betreut werden, empfiehlt Kimelman.

Bei der Hypnose handele es sich um eine wissenschaftlich anerkannte Heilmethode, sie gehöre aber bisher noch nicht zu den Kassenleistungen. Deshalb sei es wichtig, sich auf der Suche nach einem Therapeuten, an der Liste der zugelassenen Psychotherapeuten der deutschen Gesellschaft für Hypnose zu orientieren.

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