Land will Beratungsangebot „Frühe Hilfen“ für Familien ausbauen

Saarbrücken · Das Modellprojekt hat bundesweit Schule gemacht, jetzt will es Gesundheitsminister Andreas Storm im Saarland weiter ausbauen: Das Beratungs- und Betreuungsangebot „Frühe Hilfen“ soll es künftig von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr geben.

Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU ) will das Projekt "Frühe Hilfen" für besseren Kinderschutz ausbauen. "Unser Ziel sind lückenlose Betreuungsketten für Kinder bis zu sechs Jahren, wobei wir ein besonderes Augenmerk auf belastete Familien legen werden", kündigte der Minister gestern gegenüber der Presse in Saarbrücken an. In Zusammenarbeit mit dem Institut für psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie der Universitätsklinik in Heidelberg soll bis Ende des Jahres ein entsprechendes Konzept unter dem Titel "Frühe Hilfen plus" entwickelt werden. Dazu sollen unter anderem bestehende Angebote, etwa der Frühförderung , der Kindertagesbetreuung und der Schwangerenberatung, besser vernetzt sowie Hebammen, Kinderkrankenpfleger und Erzieherinnen weitergebildet werden. Zudem soll die Wirksamkeit der Maßnahmen untersucht werden.

Insgesamt stehen für das Projekt "Frühe Hilfen" bis Ende kommenden Jahres 270 000 Euro zur Verfügung (200 000 zahlt das Land, 70 000 der Bund). 120 000 Euro davon sollen für Weiterbildungsmaßnahmen und Evaluation ausgegeben werden. Das Land plane, das Projekt "Frühe Hilfen" mindestens bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 mit jeweils 100 000 Euro jährlich weiterzufördern, so Storm. Ob der Bundeszuschuss auch nach dem Jahr 2015 fließt - und in welcher Höhe -, sei noch unklar.

Das Projekt "Frühe Hilfen" gibt es im Saarland seit 2008. Es soll junge Familien in ihrem Alltag und bei Erziehungsfragen beraten und unterstützen. Dazu kommen unter anderem Familienhebammen kostenlos zu den Eltern und bieten Hilfe bei der Betreuung der Babys an. Mitte 2012 wurde das saarländische Modellprojekt Vorbild für eine entsprechende Bundesinitiative. Nach Angaben von Gesundheitsminister Storm ist das Saarland bislang jedoch das einzige Bundesland, das das Projekt "Frühe Hilfen" flächendeckend anbietet. Insgesamt seien seit dem Jahr 2008 rund 2000 Familien betreut und zirka 25 500 Hausbesuche im Saarland gemacht worden.

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