Die erste Rechnung geht schon auf

Saarbrücken · Die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken starten an diesem Sonntag beim Vorjahres-Vizemeister 1. FC Köln in die Saison der 2. Bundesliga. Dass der FCS gut drauf ist, hat er am Wochenende mit einem 4:2-Sieg im DFB-Pokal bewiesen.

 Jacqueline De Backer (links) und Julia Leykauf werden dem FCS zum Saisonauftakt in Köln noch fehlen. Fotos: Merl

Jacqueline De Backer (links) und Julia Leykauf werden dem FCS zum Saisonauftakt in Köln noch fehlen. Fotos: Merl

Im Jahr 2012 war es der achte Platz, ein Jahr später der sechste und in der vergangenen Saison der dritte Platz. Wer diese Rechnung fortführt, der weiß eigentlich schon vor dem Saisonbeginn an diesem Sonntag, auf welchem Platz die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken am Ende dieser Spielzeit in der 2. Bundesliga landen werden.

Wäre Fußball nur so berechenbar, man wünschte sich Stephen Hawking an die Seitenlinie. Doch zum Glück lebt der Sport von der Spannung des Unberechenbaren und dem Glück des Tüchtigen. Somit sitzt auch zu Recht nicht der klügste Mann der Welt auf der Trainerbank, sondern das kaum weniger smarte Gespann Winfried Klein und Taifour Diane. Diese haben ihre erste Aufgabe auch schon ohne jegliche Rechenfehler gelöst. In der ersten Runde des DFB-Pokals gewannen die Saarbrückerinnen gegen den TSV Jahn Calden mit 4:2.

"Es war ein verdienter Sieg", sagt Klein zum Spiel am vergangenen Wochenende: "Wir haben gerade nach vorne gut gespielt, haben uns viele Möglichkeiten erarbeitet. Was nicht ganz gestimmt hatte, war die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Aber es war wichtig, das erste Pflichtspiel zu gewinnen, um wieder ein Gefühl für die Saison zu bekommen."

Wer in der nächsten Runde den Platz der Variablen x einnimmt, wird am Samstag ausgelost und hat erstmal keine größere Relevanz - denn am Sonntag geht es zum Ligaauftakt zum 1. FC Köln. Vergangene Saison war Köln, mit dem aufgestiegenen SC Sand, die Top-Mannschaft. Auch dieses Jahr wird Köln um den Aufstieg spielen - doch haben sie mit Inka Grings eine ihrer wichtigsten Spielerinnen verloren, was auch Klein in seiner Rechnung berücksichtigt: "Das Aufgebot von Köln ist bis auf Grings ziemlich dasselbe, aber so eine Top-Spielerin ist schwer zu ersetzen. Doch vielleicht spielt dafür jetzt eine andere umso befreiter. Sie sind schwer einzuschätzen."

Doch Julia Leykauf und Jacqueline De Backer werden in Köln fehlen. Erstere ist nach ihrem Schlüsselbeinbruch im Aufbautraining noch verletzt. De Backer fällt wegen einer Innenbandverletzung aus - wie lange sie fehlen wird, muss erst eine genauere medizinische Untersuchung zeigen. Es wird auf jeden Fall interessant zu beobachten, ob Saarbrücken den Platz von Sand einnimmt und diese Saison das Führungstandem mit Köln bilden wird, auch wenn sich beim FCS niemand in die Favoritenrolle drängen lassen will. Klein: "Es wird dieses Mal viel ausgeglichener werden. Crailsheim und Frankfurt werden eine Rolle spielen, ebenso wie Hoffenheim. Wir wollen auch vorne mitspielen, aber uns in erster Linie spielerisch, taktisch und individuell verbessern."

Ob die Neuverpflichtungen Vanessa Skradde, Zemira Talundzic, Carina Enoch, Chiara Klein und Nadine Winckler eine Verbesserung darstellen, wird sich noch zeigen müssen. Doch schon jetzt scheint Winfried Klein zufrieden zu sein: "Ich muss wirklich sagen, dass die einen sehr guten Job machen. Ich denke, wir haben da sehr gute Verpflichtungen gemacht, und die ein oder andere wird am Wochenende schon spielen." Dass der FCS besser mit Bällen als mit Zahlen jonglieren kann, ist klar. Doch ob auch in dieser Spielzeit die Gleichung mit jungen, aber talentierten Spielerinnen aufgeht, wird sich ab diesem Wochenende zeigen.

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