"Kameradschaftlicher und fachkompetenter Chef"

Saarbrücken. Acht Jahre war der Herrensohrer CDU-Politiker Paul Borgard Saarbrücker Beigeordneter und Dezernent für Bürgerdienste, Sicherheit und Sport. Einerseits empfand der frühere Berufsschullehrer die Zeit als flink vorbeihuschend - er arbeitete nämlich gern in diesem Amt, in das ihn der Stadtrat 2002 gewählt hatte

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (l.) verabschiedete Paul Borgard (r.) mit einem Lackenmacher-Bild als Geschenk. Foto: Iris Maurer

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (l.) verabschiedete Paul Borgard (r.) mit einem Lackenmacher-Bild als Geschenk. Foto: Iris Maurer

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz verabschiedete am Mittwoch Sicherheitsdezernent Paul Borgard (rechts). Foto: Iris Maurer

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz verabschiedete am Mittwoch Sicherheitsdezernent Paul Borgard (rechts). Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Acht Jahre war der Herrensohrer CDU-Politiker Paul Borgard Saarbrücker Beigeordneter und Dezernent für Bürgerdienste, Sicherheit und Sport. Einerseits empfand der frühere Berufsschullehrer die Zeit als flink vorbeihuschend - er arbeitete nämlich gern in diesem Amt, in das ihn der Stadtrat 2002 gewählt hatte. Andererseits, so gestand Borgard bei seiner Verabschiedung am Mittwochabend im Rathaus vor 300 Gästen, seien es auch "gefühlte zwölf oder 13 Jahre" gewesen, und zwar "turbulente". Die tagtägliche Pflichterfüllung - "ich habe versucht, den Baum Saarbrücken ein bisschen größer werden zu lassen" - hat dem heute 62-Jährigen demnach vielleicht noch viel mehr Kraft und Gedanken abverlangt, als die meisten Weggefährten wahrnahmen. Borgard war ja alles andere als ein Polit-Showman mit der Gabe zur Selbstinszenierung, sondern ein stiller, ernster und diskreter Mann, wie der eng vertraute CDU-Fraktionschef Peter Strobel in einer leidenschaftlichen Würdigung auf den Punkt brachte. Für die Feuerwehren im Regionalverband bedauerte Brandinspekteur Reiner Schwarz, einen "kameradschaftlichen und fachkompetenten Chef" gehen zu sehen. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) sah sich bei der Verabschiedungsrede allerdings auch in der Pflicht, das vorurteilsbeladene Bild vom humorlosen Dezernenten zu berichtigen. Sie erinnerte daran, dass Borgard beim Katholikentag 2006, zu dessen sicherem Ablauf er maßgeblich beigetragen hatte, nebst Bischof von einer Drehleiter gen Himmel gefahren worden war und "Näher mein Gott zu Dir" gesungen haben soll. "Du hast dich in den zurückliegenden acht Jahren um die Landeshauptstadt Saarbrücken sehr verdient gemacht. Deine Arbeit verdient unser aller Anerkennung und Wertschätzung", lautete das mündliche, auch aufs einzelne Wort Wert legende "Zeugnis" der Oberbürgermeisterin für den Dezernenten, dessen Amtszeit abgelaufen ist und zu dessen Nachfolger Harald Schindel (Linke) gewählt worden ist. Borgard verzichtete auf eine große politische Abschiedsrede, sondern nutzte die Gelegenheit, um vielen so genannten "kleinen" Mitarbeitern der Verwaltung zu danken; etliche nannte er auch beim Namen und setzte sie in Verbindung zu unvergesslichen persönlichen Begegnungen. Borgard, der zuletzt als Lehrer beurlaubt war, geht dem Vernehmen nach nicht in Ruhestand, sondern hat noch eine berufliche Station vor sich, von der er aber noch nichts verlauten ließ.

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