Stadt will neuen Saarmesse-Vertrag

Saarbrücken. Die Saarbrücker Messegesellschaft hat die Landeshauptstadt gebeten, Pacht- und Gebührenforderungen zu stunden. Das hat gestern der Saarbrücker Dezernent für Bürgerdienste, Sport und Sicherheit, Paul Borgard (CDU), auf Anfrage mitgeteilt. Dass die Messe GmbH in ernsten finanziellen Schwierigkeiten sei, könne er nicht bestätigen, sagte Borgard

Saarbrücken. Die Saarbrücker Messegesellschaft hat die Landeshauptstadt gebeten, Pacht- und Gebührenforderungen zu stunden. Das hat gestern der Saarbrücker Dezernent für Bürgerdienste, Sport und Sicherheit, Paul Borgard (CDU), auf Anfrage mitgeteilt. Dass die Messe GmbH in ernsten finanziellen Schwierigkeiten sei, könne er nicht bestätigen, sagte Borgard. Es handle sich bei den Verhandlungen zwischen Messe und Stadt um "nichts Neues". "Solche Szenarien gibt es seit 1992", sagt der Dezernent. Zwischen der privaten Messegesellschaft und der Stadt, der das Gelände gehört, gibt es einen Vertrag. Dieser Vertrag sehe vor, dass über die Pacht verhandelt werden kann, wenn die Messe Verluste macht. Für diesen Fall sei im Vertrag ein Schlichtungsverfahren vorgesehen, erklärt Borgard.Seit Mai laufe das Verfahren. Um welche Summen es sich handelt, könne aber erst nach der "Welt der Familie", der letzten großen Messe dieses Jahres, gesagt werden. Erst dann könne das Messejahr bilanziert werden. In den vergangenen Jahren habe die Messegesellschaft der Stadt je nach Geschäftslage zwischen 300000 und 420000 Euro Pacht pro Jahr überwiesen.Die Stadt wolle den Messestandort absichern, könne aber "auf Einnahmen natürlich nicht einfach verzichten", betonte Borgard. "Wir wissen noch nicht, wie wir vorgehen", sagt er. Der Finanzausschuss des Stadtrates und der Stadtrat selbst werden sich aber wohl noch in diesem Monat mit dem Thema beschäftigen.Er wisse, dass es in der CDU die Überlegung gibt, die Messegesellschaft in die Congress Centrum Saar GmbH (CCS), die Saarland- und Congresshalle managt, zu integrieren. An der CCS halten das Land 80, die Stadt 20 Prozent. Die Stadtverwaltung habe offiziell noch keine Position festgelegt, er persönlich halte diese Überlegung für gut. Es sei nicht einzusehen, dass ein kleines Land wie das Saarland sich eine Messe- und eine Hallenverwaltung leistet.Saarbrückens Finanzdezernent Frank Oran (CDU) wird deutlicher. "Wir sind bereit zu helfen, wenn der Messevertrag aufgelöst und eine neue Konstellation gefunden wird", sagt Oran. Der Messevertrag, der einst zwischen Oberbürgermeister Oskar Lafontaine und der Familie Grandmontage geschlossen worden sei, laufe regulär bis 2019.

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