Grüne kämpfen für Naherholung
Saarbrücken · Das Areal Käsbösch in St. Arnual soll nach dem Willen der Grünen im Stadtrat nicht Industriegebiet werden, sondern weiter der Naherholung dienen. Zunächst sollten andere Flächen für Gewerbe genutzt werden.
Die Grünen-Fraktion im Saarbrücker Stadtrat hat sich für den Erhalt des Naherholungsgebiets Käsbösch ausgesprochen. Die Fläche im Almet in St. Arnual soll womöglich in Zukunft als Industriegebiet genutzt werden, das werde auf der Grundlage des Masterplans Gewerbe- und Industrieflächenentwicklung diskutiert. "Das ist mit uns Grünen nicht zu machen", sagt der Grüne-Fraktionsvorsitzende im Saarbrücker Stadtrat, Timo Lehberger. Er spreche sich für den Erhalt der Käsbösch als Naherholungsgebiet aus. Vielmehr erwarte die Fraktion, dass erst verfügbares Gelände, wie das der Saarmesse , als Gewerbegebiet genutzt werde.
Mehr Schadstoffe in der Luft
Sobald die Fläche Käsbösch als Industriegebiet ausgewiesen werde, würde dieser Status niedrige Richtwerte für die Luftschadstoff- und Lärmemissionen zulassen. Das sei der Grünen-Stadtratsfraktion ein Dorn im Auge. Daher solle die Entscheidung erst mit der breiten Öffentlichkeit, also mit den Bürgern, diskutiert werden, fordert Lehberger.
Dialog mit den Bürgern
Dabei sollte auch zur Sprache kommen, ob ein Bedarf für ein weiteres Industriegebiet in Saarbrücken bestehe und wie dieser sich mit dem Masterplan Industrieflächen der Landesregierung vereinbaren lasse. "Ohne breite städtebauliche Diskussion besteht die Gefahr, dass hier politische Vorentscheidungen getroffen werden, die letztlich Automatismen in Gang setzen und die Bürger am Ende vor vollendete Tatsachen stellen", erklärt Lehberger. Es müsse geprüft werden, ob dieses Naherholungsgebiet überhaupt für eine gewerbliche Nutzung in Anspruch genommen werden muss oder ob es als Industriefläche nicht unter Wert vermarktet würde. Zudem müsse der Hochschul- und Forschungsstandort Saarbrücken herausfinden, ob solche Flächen nicht für emissionsarme Unternehmen oder Ausgründungen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung vorgehalten werden sollten.
