Fußgänger in Todesgefahr

Saarbrücken. Drei Fußgänger starben 2008 auf Saarbrückens Straßen. Ein Todesopfer war 2007 zu beklagen. Insgesamt gab es in beiden Jahren 370 Unfälle mit Fußgängern. 76 wurden schwer, 240 leicht verletzt. Diese Statistik stellte die Polizei der Saarbrücker Zeitung auf Anfrage vor

 Bei Dunkelheit und Nässe sind Fußgänger besonders gefährdet. Foto: dpa

Bei Dunkelheit und Nässe sind Fußgänger besonders gefährdet. Foto: dpa

Saarbrücken. Drei Fußgänger starben 2008 auf Saarbrückens Straßen. Ein Todesopfer war 2007 zu beklagen. Insgesamt gab es in beiden Jahren 370 Unfälle mit Fußgängern. 76 wurden schwer, 240 leicht verletzt. Diese Statistik stellte die Polizei der Saarbrücker Zeitung auf Anfrage vor.

60 Prozent der Unfälle wurden nicht etwa von den Fußgängern, sondern von anderen Verkehrsteilnehmern - meist Autofahrern - verursacht. Die meisten Fehler unterlaufen Fahrern beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren.

Häufigster Fehler der Fußgänger: Sie überqueren die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Mit möglicherweise furchtbaren Folgen, wie der Blick in die Polizeibilanz zeigt: Demnach verunglückten zwei Frauen in den vergangenen beiden Jahren tödlich, weil sie hinter ihrem Hund herliefen und auf der Fahrbahn von einem Auto erfasst wurden.

Diese laut Markus Peitz, Abteilungsleiter der städtischen Straßenverkehrsstelle, "typische Situation" gab es 2007 an der Breslauer Straße und 2008 in St. Arnual auf der Julius-Kiefer-/Saargemünder Straße.

Weitere tödliche Unfälle ereigneten sich nach Angaben der Polizei auf der St. Johanner Egon-Reinert-Straße und Im Tiefen Graben in Klarenthal.

316 verletzte Fußgänger gab es 2007 und 2008 auf Saarbrückens Straßen. "Das sind normale Unfallzahlen für eine Stadt dieser Größenordnung", sagt Markus Peitz. Sein Kollege Martin Andreis, Abteilungsleiter bei der städtischen Verkehrstechnik, ergänzt, dass Saarbrückens Straßen insgesamt 600 Kilometer lang sind. Dafür sei die Zahl der Opfer unter den Fußgängern gering. Außerdem hätten sich in den vergangenen Jahren an keiner neuen Stelle im Stadtgebiet die Unfälle gehäuft.

Wo es solche "Unfallhäufungsstellen" gibt, muss die Stadt etwas dagegen tun. Das sieht die Straßenverkehrsordnung vor. Unfallhäufungsstellen gibt es, wo mindestens drei Menschen innerhalb eines Jahres bei Unfällen zu Schaden kommen oder wo es binnen drei Jahren mindestens fünf gleichartige Unfälle oder binnen drei Jahren mindestens drei Unfälle mit Getöteten oder Schwerverletzten gab. Eine solche Unfallhäufungsstelle sei die Viktoriastraße. Sie ist für den Pkw-Verkehr eine Einbahnstraße. Busse aber fahren auf einer eigenen Spur in Gegenrichtung. Auf diese Busse achten viele Fußgänger nicht. Außerdem überqueren etliche die Straße, wo es ihnen in den Sinn kommt und scheren sich nicht um die Ampel.

Die Stadt griff ein: Es gab eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde. Schilder warnten vor dne entgegenkommenden Bussen. Beides nutzte aber wenig. In der Viktoriastraße häuften sich auch 2008 die Unfälle. > Seite C 5: Weiterer Bericht

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