Am Festtag begann der Abschied
Sulzbach. "Ich habe mich lange davor gedrückt, es auszusprechen. Aber irgendwann muss es ja sein." Ingrid Weber, die Chefin des Bertha-Bruch-Tierheims und Vorsitzende des Tierschutzvereins Saarbrücken, hat am Donnerstag angekündigt, sie stehe nicht mehr für ein Amt zur Verfügung. Für Ingrid Weber ein schwerer Schritt nach 16 Jahren im Tierschutz
Sulzbach. "Ich habe mich lange davor gedrückt, es auszusprechen. Aber irgendwann muss es ja sein." Ingrid Weber, die Chefin des Bertha-Bruch-Tierheims und Vorsitzende des Tierschutzvereins Saarbrücken, hat am Donnerstag angekündigt, sie stehe nicht mehr für ein Amt zur Verfügung. Für Ingrid Weber ein schwerer Schritt nach 16 Jahren im Tierschutz. Aber den Zeitpunkt findet sie gut gewählt. Mit der offiziellen Einweihung des Katzenhauses stellte sie das letzte Großprojekt der Öffentlichkeit vor, das in ihrer Amtszeit entstand. Sie wird sie wohl bald nicht mehr sehen. "Meine Erstickungsanfälle lassen mir keine andere Wahl. Der Allergologe hat mich schon vor Jahren eindringlich gewarnt, mich Substanzen auszusetzen, die diese Anfälle auslösen. Und ein Kontakt damit lässt sich in einem Tierheim nicht vermeiden." Traurige Konsequenz: "Ich werde kein Tierheim mehr betreten dürfen. Aber bis zur Mitgliederversammlung nehme ich das Risiko in Kauf, um meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin alles geordnet zu hinterlassen."
Annette Bläs, ein Mitglied des Tierschutzvereins, machte in einer Dankesrede klar, dass Weber mehr als nur geordnete Verhältnisse hinterlasse: Es sei ihr gelungen, "viele Menschen so zu begeistern, dass diese selbst für die oft ausgestoßenen und verlassenen Tiere tätig wurden". Ohne Webers besondere Gabe, die Sache des Tierschutzes voranzubringen, "würden viele von uns hier nicht stehen und die Einweihung des Katzenhauses feiern.
Nur noch einfaches Mitglied
Weber sagt denn auch, gerade jetzt sei ein guter Zeitpunkt aufzuhören. "Was im Werden war, ist vollendet. Die Vorhaben, sei es das Hundehaus, das Katzenhaus oder das Wirtschaftsgebäude und das Kleintieraußengehege, sind bezahlt. Das heißt nicht, dass wir nun auf Rosen gebettet sind. Das Bertha-Bruch-Tierheim braucht Tag für Tag Geld, ob für die Löhne der Angestellten, die Energiekosten, die Müllabfuhr oder die Tierarztkosten." Die Wahl eines Nachfolgers und eines neuen Vorstandes müsse bis zum 30. Juni über die Bühne gegangen sein. Sie selbst ist danach nur noch einfaches Mitglied. Eins, das mit seinen Kontakten dem Heim und seinen Bewohnern weiter dienen will - auch wenn sie es wohl nicht wieder betreten wird.