Der Frauenfußball-Zweitligist 1. FC Saarbrücken wollte sich mit einem Sieg im letzten Heimspiel bei seinen Zuschauern für die Unterstützung über die Saison bedanken - daraus wurde nichts. Der FCS verlor gestern im Kieselhumes-Stadion gegen den Tabellendritten SC Sand vor etwa 150 Zuschauern mit 1:4 (1:1) - die fünfte Pleite in den vergangenen sechs Partien.

Die Gäste aus dem Schwarzwald hatten zu Beginn der Partie Sand im Getriebe. Der FCS wirkte fokussierter und entschlossener. Und das, obwohl sich die Gäste-Mannschaft von Trainer Oliver Dewes, der aus Quierschied stammt, noch Aufstiegshoffnungen macht. Nach 15 Minuten vertändelte der SC Sand den Ball im Aufbauspiel. FCS-Stürmerin Jacqueline de Backer erkannte die Situation am schnellsten. Ihrem starken Antritt konnte die SC-Abwehrspielerinnen nichts entgegen setzen - zu guter Letzt ließ de Backer Torfrau Mallori Lofton-Malachi bei ihrem überlegten Abschluss keine Chance. Das 1:0 war ihr 14. Saisontreffer.

Gute Leistung vor der Pause

Die FCS-Führung ging in Ordnung. "Wir haben in der ersten Halbzeit eine gute Leistung gezeigt. Leider bekommen wir eine Minute vor der Pause den Ausgleich, ansonsten wären wir mit mehr Selbstbewusstsein in die Kabine gegangen", erklärt FCS-Co-Trainer Taifour Diane. SC-Akteurin Sinah Amann fasste sich in der 44. Minute ein Herz und zog aus 22 Metern ab. Nachdem die Sander einige Male mit Fernschüssen gescheitert waren, schlug dieser genau unter der Latte ein - FCS-Torfrau Christina Ehl war chancenlos.

Drei Minuten nach der Pause folgte der nächste Nackenschlag. In der 48. Minute foulte Julia Leykauf SC-Stürmerin Christine Veth im Strafraum. Die fälligen Elfmeter verwandelte Isabelle Meyer sicher. Das 1:2 gab dem FCS-Spiel einen Knacks. Kurz darauf sah es jedoch so aus, als ob der SC Sand sich selbst schwächte. Denn Noemie Freckhaus sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte und musste vom Platz. "Allerdings haben wir zu zehnt den Ball besser laufen lassen, als mit elf Spielerinnen", sagte Oliver Dewes überrascht.

FCS läuft ins offene Messer

Saarbrückens Trainer Winfried Klein hatte nach dem Platzverweis mit Laura Schaeffer, Fabienne Hissler und Sarah Franz drei Nachwuchsspielerinnen gebracht, denen laut Klein "die Zukunft gehört". Die erfahrene Leykauf rückte weiter nach vorne - und der FCS lief ins offene Messer. Das 3:1 von Christine Veth in der 82. Minute war die Entscheidung. Für den Endstand sorgte in der Schlussminute Betsy Hassett.

Am kommenden Sonntag beendet der 1. FC Saarbrücken, der von Tabellenplatz vier auf den sechsten Rang abgerutscht ist, die Zweitliga-Saison mit dem Gastspiel beim 1. FFC Niederkirchen. Der sicherte sich gestern mit 6:0 beim 1. FFC Recklinghausen den Klassenverbleib.