Fans feiern trotz Niederlage

Neunkirchen · Auch im fünften Ligaspiel in Folge stand Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen am Samstag nach 90 Minuten mit leeren Händen da. Dabei fehlte den Borussen gegen Pirmasens auch das nötige Glück.

 Borussia Neunkirchens Angreifer Felix Dausend (Mitte) wird hier gleich von zwei Pirmasensern in die Zange genommen und zu Fall gebracht. Foto: Burgardt

Borussia Neunkirchens Angreifer Felix Dausend (Mitte) wird hier gleich von zwei Pirmasensern in die Zange genommen und zu Fall gebracht. Foto: Burgardt

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 Ausgerechnet der Ex-Neunkicher David Becker (vorne), hier im Zweikampf mit Tim Cullmann, brachte Pirmasens mit 1:0 in Führung. Foto: Burgardt

Ausgerechnet der Ex-Neunkicher David Becker (vorne), hier im Zweikampf mit Tim Cullmann, brachte Pirmasens mit 1:0 in Führung. Foto: Burgardt

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Minutenlang feierten die Fans von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen am frühen Samstagabend ihre Mannschaft - singend, hüpfend, klatschend. Kurios: Die Borussen hatten kurz zuvor mit 0:3 (0:1) gegen Spitzenreiter FK Pirmasens verloren. Weil der FSV Salmrohr patzte (1:2 in Burgbrohl) und der SC Hauenstein gegen die SV Elversberg II nicht über ein 2:2 hinaus kam, beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz zwei nach wie vor sieben Punkte.

"Das tut supergut", fand Neunkirchens Kapitän Nazif Hajdarovic. Er weilte mit dem Großteil der Mannschaft noch lange nach Abpfiff vor der Fankurve und hörte sich an, wie die Borussia-Anhänger mit ihrer Aufmunterung selbst die Sieges-Humba der Gäste deutlich übertönten. "Wir haben heute kein tolles Spiel gemacht, aber ein ordentliches. Uns fehlt vorne im Moment einfach auch das Glück, mal ein Tor zu machen", sagte der Mittelstürmer. Die Niederlage gegen den FKP war - inklusive Pokal-Aus in Dillingen - schon die sechste in Folge. Und das nach einer vorhergehenden Serie von 17 Ligaspielen ohne Niederlage.

Der Ex-Neunkircher David Becker war es, der die Gäste noch vor der Pause mit 1:0 in Führung köpfte (37. Minute). Zuvor hatte Borussias Schlussmann Sebastien Flauss einen Distanzschuss von Sascha Hammann stark pariert. Die darauf folgende Ecke von Niklas Kupper landete punktgenau auf dem Kopf des Mittelfeldspielers und fand von dort den Weg ins Tor. "Die erste Hälfte war ausgeglichen. Unser Tor fiel aus dem Nichts, aber zu einem sehr günstigen Zeitpunkt", musste Becker nach dem Spiel eingestehen und ergänzte: "Neunkirchen musste deshalb in der zweiten Halbzeit das Spiel machen, und wir konnten auf Konter lauern. Das haben wir ganz gut gemacht."

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff verpasste Jens Kirchen einen langen Einwurf von Benny Früh am langen Pfosten nur knapp - zehn Minuten später war nach einem Konter über Kirchen bei dessen Flanke ausgerechnet nur der 172 Zentimeter kurze Abdul Kizmaz schnell genug mitgelaufen. Sein Kopfball in Bedrängnis eines FKP-Abwehrspielers landete deutlich neben dem Tor.

In der Folge kam Borussia Neunkirchen nicht mehr zu nennenswerten Torabschlüssen. In der 81. Minute sorgte ein Konter für die Vorentscheidung. Eine scharfe Hereingabe von Patrick Freyer grätschte Neunkirchens Innenverteidiger Benjamin Ludwig unglücklich zum 0:2 über die Linie - FKP-Stürmer Andreas Haas gelang dies bei einer deckungsgleichen Aktion nur eine Minute zuvor nicht. Dafür markierte Haas den 3:0-Endstand in der 87. Minute.

"Wir kamen gut aus der Pause, haben gekämpft und nochmal alles versucht. Aber alles lief irgendwie unglücklich und war nicht wirklich zwingend", musste Hajdarovic, der in der vergangenen Saison noch für den FK Pirmasens auflief, feststellen. Er schob nach: "Klar, das hat auch mit einer Verunsicherung zu tun. Pirmasens steht ganz oben, und bei denen klappt zurzeit alles. Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir das Glück erzwingen müssen. Wir brauchen einen dreckigen Sieg, dann läuft das auch wieder besser."

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