Was ist eine Kreuzstichnaht? Ein edles Porsche-Lenkrad kann man sich mit einer Kreuzstichnaht-Verarbeitung bestellen - oder einen teuren Ledergürtel. Aber eigentlich benutzt man diese komplizierte Art der Vernähung am Auge - genauer: bei einer Hornhauttransplantation.

Dann wird die Spenderhornhaut mit dieser aufwendigen, aber äußerst sicheren Naht auf dem Auge befestigt. Eine Spezialität von Professor Berthold Seitz, dem Leiter der Universitätsaugenklinik in Homburg.

Ende Juni ist Homburg wieder Schauplatz des wissenschaftlichen Hornhauttages, zu dem Direktor Seitz zum vierten Mal einlädt. Geplant sind viele Kurzvorträge von Fachleuten, ergänzt durch einen Präparationskurs, anhand dessen die Teilnehmer handwerklich lernen, wie man eine Hornhaut verpflanzt, wie es in der Pressemitteilung der Homburger Uniklinik weiter heißt.

Es handelt sich dabei um eine millimetergenaue, spezielle Naht, die man viele Male geübt haben sollte, bevor man sie am Patienten anwendet. Deshalb leistet der Präparationskurs für angehende Augenärzte gute Dienste, um seinen Erfahrungsschatz zu erweitern, heißt es in der Mitteilung.

Von weither zum Hornhauttag kommen Professor Peter McDonnell aus Baltimore von der Johns-Hopkins-Universitätsklinik, übrigens ein häufiger Gast, ebenso wie Professor Ashley Behrens von einer Augenklinik in Riad in Saudi-Arabien. Organisiert wurde der Kongress vom Team um Professor Seitz, das auch bei den Vorträgen gut vertreten ist.

Doch bevor es so weit ist, findet im kleineren Rahmen am Mittwoch, 4. Juni, um 18 Uhr im Hörsaal der Augenklinik wieder die 76. Homburger Augenärztliche Fortbildung statt unter dem Titel "Uveitis". Eingeladen sind alle Interessierten, zumal auch der Forschungspreis der Stiftung Augenheilkunde verliehen wird. Im vergangenen Jahr konnten übrigens 410 Hornhauttransplantate für Patienten gewonnen werden.