Ein Raum für Wissenshungrige

Saarbrücken · Vom Rundgang durch die Welt von morgen über Baudenkmale in Deutschland bis zum 150. Geburtstag der Bahnhofstraße – im Hauberisser-Saal gibt es in diesem Jahr viele Ausstellungen zu interessanten Themen.

Im Hauberrisser-Saal des Rathauses wird die Stadt von diesem Jahr an ausschließlich anspruchsvolle Ausstellungen mit wissenschaftlichem Charakter und gesellschaftsrelevanten Themen zeigen. Daneben soll nur noch das Wahlamt den Raum beanspruchen können. Mit dem neuen Konzept, das das Kulturdezernat mit seiner Kontaktstelle Wissenschaft ausgetüftelt hat, will die Stadt Schluss machen mit der bisherigen Nutzung als "Gemischtwarenladen" und das Profil der Stadt als Wissenschaftsstadt weiterentwickeln. Das neue Programm, das Christel Drawer von der städtischen Kontaktstelle Wissenschaft am Donnerstag im Kulturausschuss vorstellte, sieht für 2014 sechs Ausstellungen vor. Den Auftakt macht vom 29. Januar bis 27. Februar die Forschungs-Schau "Ideen 2020 - Ein Rundgang durch die Welt von morgen". Die vom Bund geförderte Ausstellung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren will an sieben Hightec-Stelen verdeutlichen, welche Visionen die Wissenschaft für zentrale Lebensbereiche wie Wohnen, Energieversorgung, "Industrie 4.0" oder auch Medizin entwickeln. Begleitend dazu finden im Rathausfestsaal drei Vorträge zum Thema "Die digitale Gesellschaft" und "Ökologische Ökonomie" statt.

Vom 5. bis 28. März folgt die Schau "Seht, welch' kostbares Erbe - Baudenkmale in Deutschland" der Bundesstiftung Denkmalschutz. Vom 4. Juni bis 5. Juli macht die Schau "Frankfurt - Auschwitz" des Fördervereins Roma zum Thema Vernichtung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus hier Station. Vom 22. Juli bis Ende August dokumentiert der Deutsche Verein in Luxemburg in einer Schau "Präsenz, Wirken und Integration von Deutschen in Luxemburg - vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg (1815 - 1914)". Von Mitte September bis Mitte Oktober wird voraussichtlich die Ausstellung "Die digitale Gesellschaft" des Bundesforschungsministeriums zum Wissenschaftsjahr 2014 im Hauberrisser-Saal zu sehen sein. Vom 29. September bis Februar 2015 schließlich präsentiert das Stadtarchiv seine Schau "Schaufenster des Lebens" - 150 Jahre Bahnhofstraße Saarbrücken.

Neben mindestens zwei Wissenschaftsausstellungen jährlich und Ausstellungen, die von Fachstellen der Verwaltung mitveranstaltet oder sogar mitkonzipiert werden, sollen, so Christel Drawer, künftig auch Forschungserfolge der Saar-Hochschule im Hauberrisser-Saal zu sehen sein können. Die Stadtverwaltung wird noch in diesem Jahr eine ergänzende Infotafel zum Erinnerungsort am Rabbiner-Rülf-Platz aufstellen. Das kündigte Kulturdezernent Erik Schrader im Kulturausschuss an. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion, der bei allen Fraktionen auf Zustimmung stieß. Die vorhandenen Schrifttafeln samt Tastmodell böten zu wenig Hintergrundinfos zum Erinnerungsort für die ermordeten Juden und keinerlei Hinweis auf den Zusammenhang mit der Shoah , den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden Europas, hatte die FPD bemängelt. Besonders für Jugendliche und auswärtige Besucher sei das Mahnmal damit kaum zu verstehen.

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