Ein Muss: Macbeth

Wahrscheinlich wird Staatstheater-Intendantin Dagmar Schlingmann im Hintergrund schon von etlichen Leuten bearbeitet, dass sie diese Oper doch bitte unbedingt in die nächste Spielzeit übernehmen soll. Aber derzeit sieht es doch noch so aus, als stünde am Samstag (19.

30 Uhr, Großes Haus) die vorletzte und am 20. Juli (14.30 Uhr) die letzte Vorstellung von Macbeth an. Deshalb kann ich nur raten: Gehen Sie hin, schauen Sie sich diese Oper an.

Erstens ist es natürlich sowieso musikalisch ein wunderbares Stück. Und in der Saarbrücker Inszenierung erklingen großartige Stimmen und agieren tolle Darsteller. Allein Melba Ramos als Lady Macbeth müssen Sie mal gesehen haben. Die ist einfach: wow! Das toppt wahrscheinlich derzeit nur noch Anna Netrebko an der Bayerischen Staatsoper.

Und dann ist da noch Oliver Welkes Inszenierung. Die hat vielleicht ein paar klitzekleine Schwächen. Aber dieser vor Ideen sprühende Regisseur bringt Bilder auf die Bühne, die einen nicht mehr loslassen. Auch nach Wochen nicht. Allein seine Hexen: drei scheinbar unschuldige kleine Mädchen in weißen Kleidchen. Die sind so gruselig, dass sie von Stephen King sein könnten. Und Welkes Schlussbild, in dem er das Böse an die nächste Generation weitergibt: großartig. Das Musiktheater an unserem Theater ist ja oft eine Freude, aber dieser Macbeth wird in Erinnerung bleiben. Verpassen Sie ihn nicht.

Karten: (06 81) 3092-486.

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