Deutliche Worte für die Uniklinik

Homburg · Barbara Spaniol, die Oberbürgermeister-Kandidatin der Linken in Homburg, hat erneut ihren Einsatz gegen Einsparungen im Uniklinikum unterstrichen – für den Erhalt vom Wegfall bedrohter Arbeitsplätze.

 Erneut äußerte Barbara Spaniol, OB-Kandidatin der Linken, am vergangenen Dienstagabend deutliche Kritik an den Sparplänen am Universitätsklinikum in Homburg. Foto: Thorsten Wolf

Erneut äußerte Barbara Spaniol, OB-Kandidatin der Linken, am vergangenen Dienstagabend deutliche Kritik an den Sparplänen am Universitätsklinikum in Homburg. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Zukunft des Universitätsklinikums (UKS) in Homburg und der medizinischen Fakultät ist Barbara Spaniol, der OB-Kandidatin der Linken, wichtig. Daran ließ sie am vergangenen Dienstag bei einer Veranstaltung im Hotel Stadt Homburg vor den Toren des UKS, keinen Zweifel aufkommen. Anlass für Spaniols erneut klares Bekenntnis zum Standort des Universitätsklinikums sind die immer noch andauernden Spardiskussionen rund um die Themen "Wegfall des Studiengangs Zahnmedizin", "Kooperation im Bereich Transplantationsmedizin" und "Streichung von Stellen in der Pflege" (wir berichteten mehrfach). Spaniol hatte sich in der Vergangenheit strikt gegen die vom Wissenschaftsrat und der Unternehmensberatung Roland Berger vorgeschlagenen Sparmaßnahmen gestellt. Am Dienstag fand sie erneut deutliche Worte. So sei das Universitätsklinikum ein Herzstück Homburgs. "Viele in unserer Stadt arbeiten am UKS, viele in unserer Stadt lassen sich am UKS behandeln. Und hier müssen wir gemeinsam dafür streiten, dass sich vieles zum Besseren wendet."

Dabei sei man, so Spaniol, gegenwärtig und angesichts der angestoßenen Spardiskussion schon so weit, dass man von einer "Verteidigung der Uni" sprechen müsse. "Wir müssen um die Zahnmedizin und die Transplantationsmedizin richtig kämpfen. Und das ist ein Zustand, der aus meiner Sicht unhaltbar ist." Die Bedeutung des UKS, auch als Arbeitgeber, sei bei den Sparvorschlägen völlig aus den Augen verloren worden. So habe der Wissenschaftsrat mit seinem Gutachten völlig außer Acht gelassen, "dass am UKS weit über 5 000 Arbeitsplätze dranhängen. Dass das UKS weit über Homburg hinaus das medizinische Zentrum für unser Land ist. Und man hat nicht berücksichtigt, dass es um einen Wissenschaftsstandort mit einer anerkannten medizinischen Maximalversorgung geht." Vielmehr habe der Wissenschaftsrat mit einer "Nonchalance von der Universität einen Sparbeitrag gefordert, dass einem die Spucke wegbleibt."

Doch nicht nur den vom Wissenschaftsrat zur Diskussion gebrachten Sparmaßnahmen, so den Wegfall der Ausbildung zum Zahnmediziner oder Kooperationen im Bereich der Transplantationsmedizin, erteilte Spaniol eine klare Absage. Auch das Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger, das eine Streichung von 140 Stellen im Bereich der Pflege rät, griff Spaniol scharf an. "Wir dürfen hier überhaupt keinen weiteren Abbau von Personal zulassen. Das ist absolut nicht tragbar." So sei der Druck auf die Beschäftigten schon jetzt riesengroß "und wenn man hier weiter spart, dann ist das überhaupt nicht mehr zu machen." Spaniol sprach davon, dass die Rahmenbedingungen am UKS "immer schlechter werden. Und das sagen nicht nur die Betroffenen, sondern auch das Dekanat des Universitätsklinikums." So stehe in der Summe die Finanzierung des UKS fast schon auf tönernen Füßen. "Das muss sich ändern, egal ob seitens des Bundes oder des Landes."

Rückendeckung holte sich Barbara Spaniol am Dienstag aus Reihen der Dienstleitungsgewerkschaft Verdi in Person von Gewerkschaftssekretär Michael Quetting. Der beschrieb aus Sicht der Gewerkschaft die Situation des pflegerischen Personals am UKS nicht weniger drastisch als zuvor Barbara Spaniol.

Und auch im Kreis der Gäste stand dieses Thema im Vordergrund. So kritisierten die Zuhörer in vielen Einzelbeispielen den aus ihrer Sicht nicht nicht haltbaren Zustand der Pflege am Universitätsklinikum und die zunehmende Ausrichtung und Fixierung des medizinischen Betriebs auf marktwirtschaftliche Faktoren zu Lasten der Patienten.

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