Danke, Andreas Anke!

Saarbrücken · Sieben Jahre lang war er für uns auf dem Seil. So hat mir Andreas Anke das mit seiner Kunst vor gut fünf Jahren erklärt: Im Publikum sitzen womöglich Leute, die auf Fehler warten. Vielleicht nicht bewusst, eher so, wie Menschen die in den Zirkus gehen und insgeheim - uneingestanden - hoffen, dass der Künstler vom Seil fällt.

Vanessa Czapla und Andreas Anke in „Leben des Galilei“. Foto: Björn Hickmann, stage picture

Vanessa Czapla und Andreas Anke in „Leben des Galilei“. Foto: Björn Hickmann, stage picture

Foto: Björn Hickmann, stage picture

Der Zirkus, in dem Andreas Anke auftritt, heißt Theater. Und es sei "jedes Mal die Frage: Daumen hoch oder Daumen runter, jedes Mal die Angst, vom Seil zu fallen". Damals war Andreas Anke recht neu am Staatstheater . Nach sieben Jahren steigt er nun zum letzten Mal aufs Saarbrücker Seil - in einem der vielen Stücke, in denen er uns als Publikum beeindruckt, stellenweise den Atem geraubt hat: "Leben des Galilei".

Am Mittwoch, 22., Freitag, 24. und Dienstag, 28. Juni, spielt er noch mal die Titelrolle in dem Stück von Bertolt Brecht . Danach verabschiedet sich Andreas Anke ans Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin. Er freue sich "sehr auf das neue Team, das neue Umfeld, auf Möwen und den Norden", sagt Andreas Anke. Er verspricht aber Saarbrücken und seine "geliebte Bar" im Nauwieser Viertel gelegentlich "heimzusuchen".

Jetzt gilt es aber erst mal, Adieu zu sagen, und Danke für die guten Jahre, die vielen starken Stunden, für Borcherts Beckmann, Becketts Estragon, Brechts Galilei und all die anderen Figuren, die er übers Seil gebracht hat - ohne abzustürzen.

Karten an der Vorverkaufskasse des Saarländischen Staatstheaters, Tel. (06 81) 3 09 24 86.

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