Saarbrücken wird Festivalstadt für Kurzfilme

Saarbrücken · Kurz- und Dokumentarfilme zu brennenden Fragen der menschlichen Existenz sind ab Freitag in zwei Saarbrücker Kinos zu sehen. Es geht um den syrischen Bürgerkrieg, den Terror der IS-Schergen, um Leben, Liebe – und den Tod.

 Szene aus dem Film „Dollhouse“. Foto: Verleih

Szene aus dem Film „Dollhouse“. Foto: Verleih

Foto: Verleih

Ab Freitag kann Saarbrücken mal wieder beweisen, dass das Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" nicht nur im Fußball gilt. Zum dritten Mal empfängt die Stadt das Internationale Filmfestival "Signes de Nuit - Zeichen der Nacht".

Das Festival, das der deutsche Film- und Kunstkritiker Dieter Wieczorek 2003 in Paris begründete und kuratiert, präsentiert hier vom 24. bis 29. Juni anspruchsvolle Kurzfilme und Dokumentarfilme zu brennenden Fragen der menschlichen Existenz aus aller Welt.

Zu sehen sind Produktionen aus Indien, Vietnam, Kanada, USA, Mexiko, Peru, der Türkei, Äthiopien, Irland, Schweiz, Frankreich und Deutschland. 38 Kurzfilme und sechs Lang-Dokus umfasst das Programm. Und weil es so üppig ist, stemmen das Kino Achteinhalb - vom 24. bis 26. Juni - und das Filmhaus - vom 27. bis 29. Juni - dieses Programm gemeinsam. Die Kurzfilme , gebündelt zu sechs Programmen, behandeln vielfältige Themen von Tod und Krieg über Verlust, Liebe und Traum bis hin zu Wirklichkeit und Wahn. Sie stellen sich in Saarbrücken dem Wettbewerb. Eine Jury aus Filmspezialisten mit Margaux Guillemard (Paris), Eva Pervolovici (Rumänien) und dem Saarbrücker Ludwig Schmidtpeter sowie eine Studierenden-Jury der Saar-Uni küren unter ihnen drei Gewinner.

"Es sind alles Filme, die man in normalen Kinos nie zu sehen bekommt, weil sie innovativ und avantgardistisch sind", sagt Waldemar Spallek vom Kino achteinhalb. Sie setzen auf ein Publikum, das offen und neugierig ist, was es neben dem Mainstream noch so alles gibt. Alle Festivalbeiträge werden in der Originalversion mit englischen und/oder französischen Untertiteln gezeigt.

Politisch engagiert und am Puls der Zeit sind die langen Dokumentationen. In "Our Terrible Country", dem Eröffnungsfilm, begegnen sich zwei syrische Freiheitskämpfer, ein junger Fotograf und ein alter Intellektueller, erleben wie IS-Truppen ihre Stadt einnehmen und müssen gemeinsam fliehen.

In gleich zwei Dokus geht es um Ressourcenhunger und Naturzerstörung: "Daughters Of The Lake" beleuchtet Interessenkonflikte, ausgelöst von Goldvorkommen unter peruanischen Anden-Seen, die als "heilig" gelten. "Kings of November" zeigt Verwerfungen, die ein Staudamm in Mexiko bewirkt.

Weitere Infos über das Festivalprogramm gibt es im Internet.

kinoachteinhalb.de

filmhaus-saarbruecken.de

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