Bezirksrat Mitte vertagte Diskussion über Schifferstraße

Saarbrücken · Kuriosum im Saarbrücker Bezirksrat Mitte am Donnerstag: Das Gremium sollte über den von der Verwaltung gewünschten Verzicht auf die Überdachung der Schifferstraße (SZ vom 21. April) angehört werden. Aus unbekannten Gründen, mutmaßlich aus Versehen, erschien aber niemand vom Stadtplanungsamt, um das Ansinnen zu erläutern und Fragen der Kommunalpolitiker zu beantworten. Rein theoretisch hätten die Mitglieder des Bezirksrates auch ohne die Schilderungen des Fachamtes zu einer Meinung gefunden, also ohne jemanden dazu anzuhören. Die schriftliche Vorlage zu dem Punkt gilt als aussagefähig. Bezirksbürgermeisterin Christa Piper (SPD ) ging aber lieber auf Nummer sicher: Ehe in der Verwaltung jemand auf die Idee kommen könnte, eine irgendwie geartete Aussprache des Bezirksrates sei bereits die Anhörung im Sinne des Mitwirkungsrechtes, sage man lieber keinen Ton, vertage die Anhörung und bestehe auf einer Sondersitzung zu diesem Punkt. Da waren alle einer Meinung und stimmten zu.

Nicht abgeneigt zeigte sich das Gremium dem Vorschlag gegenüber, den neuen Baudezernenten Heiko Lukas anzuhören - falls er möchte. Der kennt sich mit dem Schifferstraßen-Dach mutmaßlich bestens aus, der Planungsentwurf stammt nämlich aus seinem Architekturbüro Lukas und Lukas. Ehe der Stadtrat, wie vorgesehen, am 10. Mai über "Dach oder nicht Dach" in der Schifferstraße entscheidet, muss also der Bezirksrat Mitte irgendwann "vorgeschaltet" werden. Es sei denn, der Stadtrat verschiebt das Thema um eine Sitzung, dann könnte der Bezirksrat dies auch tun, eine Sondersitzung wäre nicht notwendig.

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