31 000 Menschen sind im Regionalverband auf Job-Suche

Regionalverband · Die Zahl der Menschen, die jetzt oder bald ohne Arbeit dastehen, stieg seit Juni deutlich. Außerdem sind 550 junge Menschen noch auf der Suche nach einer Lehrstelle. Ihnen hilft jetzt vor allem eins: Flexibilität bei der Berufswahl.

16 570 Frauen und Männer waren im Juli arbeitslos gemeldet, 88 weniger als im Juni und 2,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist um rund 400 auf 31 000 gestiegen. Davon sind 81 Prozent beim Jobcenter gemeldet. Die Agentur für Arbeit präzisiert, was sie unter Arbeitsuchenden versteht. "Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den 16 570 arbeitslos bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschließlich Langzeitarbeitslose , auch Personen, die vorübergehend krank sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter eine Aufstockung zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbstständige, die eine andere Arbeit suchen."

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juli um 170 auf rund 3110 gestiegen, blieb allerdings um 9,3 Prozent (-320) unter dem Vorjahreswert.

Die Zahl der beim Jobcenter des Regionalverbandes registrierten Arbeitslosen ist im Juli um 255 auf 13 462 Personen gesunken und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert (-51). Viele fanden inzwischen einen Job auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt oder machen bei anderen Fördermaßnahmen wie Integrationskursen für Flüchtlinge mit. Seit Jahresbeginn wurden 5385 offene Stellen gemeldet, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aktuell sind noch 2630 Jobs frei. Im Regionalverband wurden seit vorigem Oktober 2240 Lehrstellen gemeldet, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 1940 junge Menschen eine Lehrstelle über die Agentur, 28 weniger als vor einem Jahr. Im Juli waren noch 710 Stellen unbesetzt und 550 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder sonstige Alternative.

Die meisten Lehrstellen gibt es noch für folgende Berufe: Verkäufer/in (59); Kaufmann/-frau im Einzelhandel (55); Kaufmann/-frau - Büromanagement (42); Kaufmann/-frau für Dialogmarketing (23); Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik (22); Restaurantfachleute (20); Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk - Fleischerei (19); Medizinische/r Fachangestellte/r (19); Koch/Köchin (18), Kaufmann/-frau Groß-/Außenhandel (18).

Ein Termin bei der Berufsberatung kann unter der kostenfreien Nummer (08 00) 4 55 55 00 vereinbart werden. Arbeitgeber melden freie Stellen unter der kostenfreien Nummer (08 00) 4 55 55 20.

Zum Thema:

Hintergrund Arbeitslose und Arbeitsuchende sind Begriffe, die bei der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen. Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur nur die Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitsuchend" gemeldet haben, Arbeitslosengeld eins beziehen und der Agentur dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben. Und wenn sie das nicht tun, gibt die Agentur ihnen kein Arbeitslosengeld eins mehr. Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur erstens die oben definierte Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die Hartz-IV beziehen und als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind (Langzeitarbeitslose ); drittens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten und sich bereits arbeitsuchend gemeldet haben; viertens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; fünftens Leute, die einen Job haben (womöglich Vollzeit) und dabei so wenig verdienen, dass sie vom Jobcenter zusätzlich Hartz-IV bekommen, sogenannte Aufstocker. Das Jobcenter kann sie jederzeit zwingen, einen anderen, besser bezahlten Job anzunehmen. Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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