Herrensohr/Saarbrücken An Mark Birkenbach scheiterte fast jeder Angriff

Herrensohr · Der Saar-05-Schlussmann war beim 1:1-Unentschieden gegen Herrensohr der überragende Mann auf dem Platz.

 Saar-05-Torhüter Marc Birkenbach machte sieben Chancen des TuS Herrensohr zunichte.    Foto: Heiko Lehmann

Saar-05-Torhüter Marc Birkenbach machte sieben Chancen des TuS Herrensohr zunichte. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Es läuft die 77. Spielminute auf dem Kunstrasen in Herrensohr. Jannik Schliesing, der Innenverteidiger des SV Saar 05, kann Herrensohrs Stürmer Manuel Schuck nicht halten. Schuck läuft allein auf das Tor zu und zieht ab.

Mit einem Weltklasse-Reflex wehrt Saar 05 Torhüter Mark Birkenbach den Ball ab, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Die Kugel fällt Alexander Ernst vor die Füße. Ernst schießt, Birkenbach ist erneut da und lenkt den Ball ins Toraus.

Es war die siebte hundertprozentige Torchance, die der Saar-05-Torhüter am vergangenen Samstag zunichtemachte. So gut wie alle Offensivkräfte des TuS Herrensohr liefen irgendwann in der Partie allein auf Birkenbach zu, doch der 32-Jährige hielt einfach alles.

Nahezu unglaublich war seine Rettungstat in der 53. Minute. Egin Yalcin flankte scharf, Schuck köpfte aus fünf Metern, und Birkenbach sprang wie ein Handballtorhüter auf Schuck zu und wehrte den Ball mit dem Gesicht ab. „Dir bleibt in solchen Situationen einfach nichts anders übrig, als so in den Ball zu fliegen und zu hoffen, dass man das Ding irgendwie hält“, erklärte Birkenbach nach dem Spiel.

Der Saar-05-Schlussmann war beim 1:1-Unentschieden der überragende Mann auf dem Platz. „Der hat einen Sahnetag erwischt, und dann ist da eben nichts zu machen. Aufgrund des Chancenverhältnisses müssten wir das Spiel ganz klar gewinnen“, sagte TuS-Trainer Bernd Eichmann. Vor 90 Zuschauern plätscherte die Partie vor dem Seitenwechsel mehr oder weniger dahin. Dennoch hatten die Herrensohrer bereits im ersten Durchgang vier Chancen, die normalerweise Tore sein müssten. Zweimal Engin Yalcin (20., 25.), Jannick Kurz (27.) und Kapitän Marc Hümbert (32.) scheiterten aber an „Katze“ Birkenbach.

Der SV Saar 05 stellte nach dem Seitenwechsel den Spielverlauf auf den Kopf. Tim Wolf köpfte nach einem Eckball das 1:0 für die Saarbrücker (66.). Nur 40 Sekunden später glich Manuel Schuck aus. Nach einem Zuspiel des eingewechselten Nils Becker schob Schuck den Ball aus zehn Metern genau neben den Pfosten. Birkenbach war in der Ecke, aber der Ball zu platziert – 1:1.

In der Folge verballerten die Spieler des TuS Herrensohr weiter munter ihre Torchancen, und in der Nachspielzeit kam es dann fast wie so oft, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Saar-05-Mittelfeldspieler Lars Anton zog aus 16 Metern ab, und TuS-Torhüter Georg Amann fischte den Ball aus dem Winkel – die nächste Superparade der überragenden Schlussmänner. „Dass wir das Spiel verlieren, hätte am Ende noch gefehlt. Wir hatten einfach kein Glück, und Marc hat für Saar 05 wirklich klasse gehalten“, lobte Amann Birkenbach.

Der TuS Herrensohr hat sich nach einem schwachen Saisonstart aufgerappelt und spielt mittlerweile wieder richtig stark. Doch auch die ganz junge Saar-05-Mannschaft braucht sich vor keinem zu verstecken – schon gar nicht mit diesem Torhüter. „Wir können heute mit dem Punkt leben und dürfen uns alle bei Marc bedanken“, sagte der sportliche Leiter von Saar 05, Ralf Weiser, der Trainer Timon Seibert vertrat. Die 05er müssen am kommenden Samstag zum Oberliga-Absteiger VfB Dillingen, und Herrensohr ist am Sonntag zu Gast bei der Spvgg Quierschied.

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