Corona-Pandemie Konzerte erfreuen Senioren in Riegelsberg

Riegelsberg · Für eine Abwechslung vom Alltag und den Sorgen wegen der Corona-Pandemie sorgten drei Künstler am Freitag in zwei Altenheimen in Riegelsberg – natürlich mit gebührendem Abstand.

 Im Hof der Seniorenresidenz St. Josef in Riegelsberg veranstaltete Gunni Mahling, Arrangeur und musikalischer Leiter, ein Freiluftkonzert mit Sue und Tom Lehmann. Die Bewohner hörten mit Abstand zu.

Im Hof der Seniorenresidenz St. Josef in Riegelsberg veranstaltete Gunni Mahling, Arrangeur und musikalischer Leiter, ein Freiluftkonzert mit Sue und Tom Lehmann. Die Bewohner hörten mit Abstand zu.

Foto: Iris Maria Maurer

 Winkende und strahlende Senioren stehen auf der Dachterrasse des Seniorenheims St. Josef der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Riegelsberg. An den Fenstern hängen bunte Luftballons, dahinter sitzen lachende Senioren. Im Garten der Seniorenresidenz stehen in gebührendem Abstand voneinander Rollatoren und Rollstühle, in denen Senioren mit ihren Beinen im Takt wippen. Dazu strahlt die Sonne. Die Bewohner tragen Mundschutz, die Betreuer auch, und die Musik spielt mit weitem Abstand zum Publikum. In Zeiten der Corona-Pandemie ist eben alles anders.

„Aber auf alles verzichten müssen wir trotzdem nicht“, freut sich Heimleiter Frank Schwindt. Er war sofort einverstanden, als Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) und die Kulturbeauftragten Annerose Nill und Petra Laufer den beiden Riegelsberger Awo-Heimen anboten, die „Rathaus-Konzerte“ dort zu veranstalten. Schnell war die Idee geboren, dass die Musiker und Sänger Gunni Mahling sowie Sue und Tom Lehmann Keyboard, Verstärker und Mikrophon draußen vor den Heimen aufbauen und Lieder zum Mitsingen und Mitschunkeln zum Besten geben.

„So ein Mann, so ein Mann“ von Margot Werner oder „Himbeereis zum Frühstück“ von Hoffmann und Hoffmann konnten viele der Zuschauer mitsummen, oder sie waren sogar textsicher dabei, wie der über 80 Jahre alte Jakob Gerhardz. Ähnliche Szenen konnte man auch in der Seniorenresidenz auf dem Stumpen in Riegelsberg erleben. Auch dort freuten die Bewohner sich im großen Garten und an den Fenstern sichtlich und strahlten. Manche wagten sogar ein Tänzchen im Rollstuhl mit den Betreuerinnen.

Für Manfred Schneider, den Vorsitzenden des Bewohnerausschusses und Heimreporter von St. Josef, sind diese spontanen Konzerte im Garten eine geniale Idee, um alle ein wenig abzulenken von den Sorgen, die die neuen Besuchsverbote, zusätzlichen Hygienevorschriften und Abstandsregeln mit sich bringen.

„Wir alle vermissen die vielen Kontakte zu unseren Angehörigen, das vielfältige Kulturprogramm und die Vorträge. Jetzt aber können wir für eine kurze Zeit abschalten, unsere Sorgen vergessen. Heute Abend jedoch werden sicherlich wieder einige weinen, weil ihnen die Besuche und die Berührungen ihrer Liebsten fehlen.“ Die Tablets, die die Awo für jedes Heim angeschafft habe, damit die Bewohner über Skype oder per Videoanruf mit den Angehörigen von Angesicht zu Angesicht telefonieren können, seien zwar ein kleiner Ersatz. „Aber auf Dauer fehlt uns die menschliche Nähe“, sagt Schneider.

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