Feuerwehrmann mit Leib und Seele Die Feuerwehr lässt ihn nicht los

Auch im Rentenalter ist Rolf Weber aus Riegelsberg ein Retter mit Leib und Seele.

 Als Feuerwehrmann beherrscht Rolf Weber nicht nur den Umgang mit dem Feuerlöscher perfekt.

Als Feuerwehrmann beherrscht Rolf Weber nicht nur den Umgang mit dem Feuerlöscher perfekt.

Foto: Feuerwehr Riegelsberg

Mit dem Erreichen des 65. Lebensjahres endet für Feuerwehrangehörige der aktive Feuerwehrdienst, sie wechseln in die Altersabteilung. Viele ehemalige Feuerwehrleute genießen ihren Ruhestand und treten in der Öffentlichkeit meist nur noch bei gesellschaftlichen Anlässen in Erscheinung. Anders Rolf Weber von der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg, der nach seinem Wechsel in die Altersabteilung in den „Unruhestand“ getreten ist.

Weber (69) begeistert sich schon seit seiner Jugend für die Feuerwehr. Er stammt aus der niedersächsischen Stadt Springe, südlich von Hannover. Nach einer Lehre als Fernmeldetechniker studierte er Nachrichtentechnik und legte sein Diplom ab. Bei der Telekom war er bis zu seiner Pensionierung in der Überwachung von Baumaßnahmen für Vermittlungsstellen tätig. Seine erste Funktion bei der Wehr übte er als Feuerwehrwart aus. Der Liebe wegen kam er vor 16 Jahren nach Riegelsberg, schloss sich dort der Feuerwehr an und wurde Sicherheitsreferent der Wehr.

Vom Deutschen Feuerwehrverband wurde Weber 2014 mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Kurz vor Eintritt in die Alterswehr wurde er in Würdigung seiner Verdienste um die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung in Schulen und Kindergärten sowie in der Erwachsenenbildung innerhalb der Gemeinde Riegelsberg zum Oberbrandmeister befördert. Eine ungewöhnliche Beförderung, denn dieser Dienstrang steht in der Regel nur den Löschbezirksführern zu. „Obwohl ich mit 65 Jahren keinen aktiven Dienst mehr ausüben durfte, ließ mich die Begeisterung, andere an dem Wissen rund um die Feuerwehr teilhaben zu lassen, nicht los. Das Wort Altersabteilung trifft meine jetzigen Aktivitäten in der Wehr gar nicht, auch wenn ich nur noch mit gebremsten Schaum arbeiten darf“, erzählt Weber.

Er versucht deshalb weiterhin, Hintergründe rund um physikalische Grundlagen, Technik, Vorschriften und vieles andere mehr in möglichst kurzweiligen Vorträgen an den Mann und die Frau zu bringen. Zum Beispiel bei der Volkshochschule Riegelsberg oder im Mehrgenerationentreff Walpershofen. Ganz besonders stolz ist Weber, dass seine Erfahrung und sein Wissen auch noch von der aktiven Wehr gebraucht werden. „Gemeindewehrführer Volker Klein hat mich gebeten, Gutachten bei Neubauten zu schreiben. Auch wenn es im Riegelsberger Gemeinderat um Feuerwehrangelegenheit geht, nimmt mich Klein regelmäßig mit“, sagt er. An einem Projekt hat sich Rolf Weber bisher aber vergeblich abgemüht: „Ich wollte die Kollegen der Altersabteilung mehr ins aktuelle Geschehen einbinden und habe Unterricht über aktuelle Fragen oder über neue Feuerwehrfahrzeuge angeboten. Doch die meisten Kollegen verharren eher in der Lethargie“, sagt er bedauernd.

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