THW Jugend pflegt Kriegsgräber in Riegelsberg

Riegelsberg · Nachwuchs des Technischen Hilfswerks reinigt Kreuze auf dem Ehrenfriedhof und macht Inschriften wieder lesbar.

 Werner Hillen, Michael Schwarz, Dirk Eck und Stefan Müller-Kattwinkel (stehend von links) schauen zu, wie die Jugendlichen des THW Riegelsberg die Kreuze reinigen.

Werner Hillen, Michael Schwarz, Dirk Eck und Stefan Müller-Kattwinkel (stehend von links) schauen zu, wie die Jugendlichen des THW Riegelsberg die Kreuze reinigen.

Foto: Fredy Dittgen

Die Jugend des Technischen Hilfswerks (THW) in Riegelsberg wird in den nächsten beiden Monaten 264 Kriegsgräber auf dem Ehrenfriedhof in einen ansehnlichen Zustand bringen. Die Jungen und Mädchen waren vor wenigen Tagen  erstmals unter Aufsicht ihrer Betreuer mit Eimern, Bürsten, Lappen und anderem Reinigungsgerät angerückt, um die Kreuze von Schmutz, Algen und Moos zu befreien. Weitere Arbeitseinsätze folgen.

Wenn alle Kreuze gereinigt sind, werden die Inschriften mit einer Spezialfarbe wieder lesbar gemacht. Diese Aktion gab es erstmals im Juli 2011, doch Wind und Wetter haben die Kreuze erneut unansehnlich und Inschriften nicht mehr lesbar gemacht. Gemeinsam mit dem Bauhof der Gemeinde werde sich das THW auch um die Standfestigkeit lockerer Kreuze kümmern, sagten Dirk Eck, der Riegelsberger THW-Ortsbeauftragte, und Michael Schwarz vom Riegelsberger Friedhofsamt. Hätte die Gemeinde einen privaten Gartenbaubetrieb mit der Aufgabe betraut, hätte sie für eine Sanierung um die 20 000 Euro hinblättern müssen. So stellt die Gemeinde lediglich die Spezialfarbe, und das THW macht es umsonst.

„Wir vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge finden es toll, dass bei Jugendlichen die Bereitschaft für solch eine Aktion da ist, denn welche Beziehung haben sie schon zu Kriegsgräbern“, sagte Werner Hillen, der Vorsitzende des Landesverbandes Saar im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Erinnerungskultur an Kriege müsse am Leben gehalten werden, betonte Hillen. „Doch die Zeitzeugen sterben aus. Wenn es uns nicht gelingt, die Jugend für diese Erinnerungskultur zu gewinnen, können wir in Zukunft alle Denkmale, alle Kriegsgräber beseitigen.“

Auch Stefan Müller-Kattwinkel, der 1. Beigeordnete der Gemeinde und Bürgermeister-Stellvertreter, lobte die THW-Jugend: „Dies ist ein tolles Engagement in einem Bereich, in dem sich die Jugend auch mit dem geschichtlichen Hintergrund beschäftigen kann und dies auch tut.“ Der Riegelsberger Ehrenfriedhof wurde 1967 als einheitliches Gräberfeld angelegt. In Deutschland haben alle gefallenen Soldaten und Opfer des Nazi-Terrors ein ewiges Ruherecht. Während der Volksbund sich im Auftrag der Bundesregierung um die Kriegsgräber im Ausland kümmert, sind die Kommunen für die Erhaltung und Pflege von Kriegsgräbern auf ihrem Territorium verantwortlich.

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