Mit Steuergeld Soziales Zentrum finanziert Stadt Püttlingen kauft leerstehendes Haus

Püttlingen · Aus dem Gebäude der ehemaligen Bäckerei Kühnen, seit fast fünf Jahren ungenutzt, soll ein soziales Zentrum mit Mehrgenerationenhaus und Juz werden. Zum Kaufpreis von knapp 200 000 Euro kommen noch Umbaukosten.

 Die Stadt Püttlingen hat in der Pickardstraße eine großflächige Immobilie, das frühere Café Kühnen, für 197 250 Euro gekauft. 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitteln finanziert.  

Die Stadt Püttlingen hat in der Pickardstraße eine großflächige Immobilie, das frühere Café Kühnen, für 197 250 Euro gekauft. 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitteln finanziert.  

Foto: BeckerBredel

Das Mehrgenerationenhaus (MGH) Püttlingen  zieht, voraussichtlich am Freitag, 28. Dezember, vom bisherigen Standort Völklinger Straße 14 in neue Räume. Diese liegen ebenfalls in der Völklinger Straße, etwas zentraler, im Haus Nr. 1, die ehemalige Geschäftsstelle der Volksbank. Da die Stadt Püttlingen ihr MGH erst vor nicht einmal zwei Jahren  eröffnet hat, stellt sich die Frage nach den Gründen. Bei unserer Nachfrage wurde deutlich, dass der geplante Umzug in einem größeren Zusammenhang steht: Die Stadt hat in der zentralen Pickardstraße eine großflächige Immobilie, das frühere Café Kühnen  für 197 250 Euro aufgekauft, 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitteln finanziert.

Das Gebäude mit einem kleinen Saal im Erdgeschoss, der nach hinten raus fast bis an den Püttlinger Stadtpark heran reicht, steht schon seit der Insolvenz von Café und Bäckerei im Sommer 2015 leer. Die Stadt Püttlingen will dort ein zentral gelegenes Soziales Zentrum eröffnen, so der Püttlinger Fachbereichsleiter Öffentliche Dienste Bernd Bläs. Geplant sei, so Bläs, in diesem Zentrum das MGH unterzubringen und auch  das JUZ Püttlingen, das derzeit nicht weit entfernt in etwas beengten Räumlichkeiten seine Bleibe hat. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann noch weitere soziale Einrichtungen folgen, denkbar seien Tagespflege und/oder Seniorenbüro.

Die Ratsfraktionen hatten alle für den Kauf  gestimmt, mit der Maßgabe, dass MGH und Juz in das Gebäude einziehen. Der entsprechende Umbau des Gebäudes in ein Soziales Zentrum wird aus Mitteln des Investitionsprogrammes „Soziale Integration im Quartier“ gefördert. Der Eigenanteil der Stadt Püttlingen am Umbau wird voraussichtlich 142 000 EUR betragen.

Da jedoch der Umbau seine Zeit braucht – ein Fertigstellungstermin steht noch nicht fest –, andererseits aber der Vermieter des bis jetzt genutzten MGH-Hauses die Chance habe, einen langfristigeren Mietvertrag für seine Immobilie abzuschließen, „wollte die Stadt dem nicht im Wege stehen und hat sich also für den vorübergehenden Umzug des Mehrgenerationenhauses in die Völklinger Straße 1entschlossen“, begründet Bläs das Vorgehen.

Dass die Stadt Püttlingen überhaupt im Jahr 2017 das MGH ins Leben gerufen hat, steht im Zusammenhang mit ihrem Gemeindeentwicklungskonzept und der Tatsache, dass es hierfür Zuschüsse aus dem „Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser“ gab. Weitere Beihilfen für den laufenden Betrieb kommen vom Land, vom Regionalverband Saarbrücken und aus dem städtischen Haushalt. Angeboten werden Kurse, Vorträge, Geselligkeit, Gymnastik, Gesang, Exkursionen, Theaterbesuche und vieles mehr. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens wurden die Angebote des MGH Püttlingen von über 6000 Menschen genutzt.

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