Wegen steigender Geburtenrate Püttlingen braucht mehr Kita-Plätze

Püttlingen · Die Zahl der Betreuungsplätze wächst, wegen vermehrter Geburten müssten es aber noch mehr sein.

 Zu wenig Kita-Plätze in Püttlingen.

Zu wenig Kita-Plätze in Püttlingen.

Foto: dpa/Andreas Arnold

In den sieben Kindertageseinrichtungen im Püttlinger Stadtgebiet gibt es derzeit 125 Krippenplätze für Kinder bis drei Jahre und 519 Kindergartenplätze – davon 330 Ganztagsplätze -– für die älteren Kinder. Der neue „Vorschulentwicklungsplan 2022 bis 2024“ (VEP) der Stadt zeigt einen hohen Bedarf an Kita-Plätzen, auch wegen relativ geburtenstarker Jahrgänge: Von 1916 bis 1922 wurden in Püttlinger Familien zusammen 900 Kinder geboren – 148 im Jahresschnitt. 2008 bis 2014 waren es durchschnittlich nur 117.

Der Püttlinger VEP geht davon aus, dass im Krippenbereich in diesem Jahr 53 Kindern, kommendes Jahr 77 Kindern kein „Betreuungsangebot“ gemacht werden kann. Bei den älteren Kindern liege der Bedarf im Kita-Jahr 2022/23 um 57 Plätze höher als die tatsächlich verfügbaren Plätze, 2023/24 sogar um 64 Plätze. Auch die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung ist gestiegen.

Um mehr Kita-Plätze zu schaffen, wird der alte, derzeit noch leerstehende Kindergarten St. Martin in der Oberwies saniert (wir berichteten); hier sollen vier altersgemischte Gruppen entstehen, also Gruppen aus 18 Kindern, von denen zwölf zwischen drei und sechs Jahre alt sind, die anderen sechs jünger. Zwei der Gruppen sind praktisch schon dadurch belegt, dass die beiden derzeit noch im alten Herz-Jesu-Kindergarten in der Weinbergstraße untergebrachten Gruppen nach Abschluss der Sanierung in die Oberwies ziehen werden, also voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023.

Zudem ist ein Neubau der Kita St. Bonifatius geplant, der 2024 in Betrieb gehen soll und – mit drei altersgemischten Gruppen – ein paar Plätze mehr als die bisherige Kita hat. Da auf einem anderen Grundstück gebaut wird, kann die bisherige Kita St. Bonifatius geöffnet bleiben.

Letztlich soll im Stadtgebiet die Zahl der Kindergarten-Plätze bis 2023, bzw. 2024 von 519 auf 530 steigen, die Krippenplätze von 150 auf 168. Allerdings: Derzeit gibt es auch eine vorübergehend geschaffene halbe Kindergartengruppe mit 13 Plätzen, untergebracht in den Personalräumen der Kita Berg. Würde diese wieder aufgelöst, wären dadurch die zusätzlichen Plätze in dieser Altersgruppe schon wieder aufgehoben. Daher empfiehlt der VEP, dass diese Gruppe „bis zu einer Entspannung der Platzsituation weitergeführt“ werden solle.

Letztlich wird im VEP der Schluss gezogen: „Mit den geplanten Maßnahmen wird dem steigenden Bedarf entgegengewirkt, allerdings sind sowohl im Krippen- als auch Kindergartenbereich weitere Ausbaumaßnahmen notwendig.“ Das bedeutet auch: „Im gesamten Stadtgebiet Püttlingen wird es weiterhin zu Engpässen in den vorschulischen Einrichtungen kommen.“

Die Vernetzung Verantwortlicher erleichtere die Situation etwas: „Um möglichst viele Bedarfe abzudecken, hilft die enge Zusammenarbeit der Stadt Püttlingen, der Katholischen Kita gGmbH sowie des Selbsthilfevereins Püttlingen e.V., die durch einen regelmäßigen Austausch ihre Wartelisten bereinigen und im Einzelfall versuchen, passende Lösungen zu finden.“ Dennoch heißt es im VEP auch: „Aufgrund der aktuellen Engpässe in allen Einrichtungen müssen sich die Familien darauf einstellen, unter Umständen keinen Platz in ihrer Wunscheinrichtung oder zum Wunschzeitpunkt zu bekommen.“ Auch die Nachfrage nach Ganztagsplätzen ist größer als das Angebot, das derzeit in allen Kitas ausgelastet ist.

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