Saar-Ehrenamtsorganisation in der Kritik LAG Pro Ehrenamt: Ein Fall für den Rechnungshof?

Meinung | Saarbrücken · Die Probleme bei der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt sind offenbar so groß, dass sie ein wichtiges Leuchtturmprojekt aufgibt und personell weiter ausblutet. Die Präsidentschaft ist seit einem halben Jahr verwaist.

LAG Pro Ehrenamt gibt Trägerschaft von House of Resources ab
Foto: Robby Lorenz

Hat sich die LAG Pro Ehrenamt übernommen? Funktioniert die Organisation mit ihren vielen verschiedenen Projekten überhaupt noch als Dachorganisation des saarländischen Ehrenamtes mit dem hohen Anspruch, die Ehrenamtler zu vertreten? Viele Projekte liegen auf Eis, man hört zum Beispiel nichts mehr vom „Netzwerk Ankommen“ – in einer Zeit, in der wieder viel mehr Flüchlinge zu uns kommen. Was eigentlich passiert im Mehrgenerationenhaus in Saarbrücken? Und warum leistet man sich weiterhin drei Geschäftsstellen?

Nun sieht sich die LAG nicht mal mehr in der Lage, das Leuchtturmprojekt House of Resources, eine bundesweit wichtige Institution für die Migrantenarbeit, zu stemmen. Obwohl dafür fast 200 000 Euro vom Bund fließen! Das ist ein Armutszeugnis.

Es fehlen hauptamtliche Strukturen, das hat man erkannt. Und vor allem: Transparenz! Hans Joachim Müller hat die LAG Pro Ehrenamt vor 25 Jahren gegründet – und seitdem maßgeblich geprägt und geleitet. Viel Gutes ist entstanden. Doch das „System Müller“ trägt nicht mehr. Es braucht dringend einen Neuanfang, neuen Idealismus und neue Ideen, verschlankte Strukturen, Professionalisierung – und eine Wirtschaftsprüfung. Denn was passiert mit dem strukturellen Defizit? Werden die Fördergelder in Millionenhöhe effizient und zweckgebunden eingesetzt? Vielleicht sollte der Rechnungshof mal einen Blick in die Bücher des Vereins werfen – schließlich unterstützt die Landesregierung die LAG mit mehr als 100 000 Euro jährlich.

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