Große Investition in Fußballplatz Neuer Kunstrasen in Altenwald für 250 000 Euro

Altenwald · Trotz Zuschüssen musste die SVG Altenwald an die finanzielle Schmerzgrenze gehen und den Platz an die Stadt verkaufen.

Blick von oben auf den neuen Kunstrasen der SVG Altenwald. Die Erneuerung sei unumgänglich gewesen, sagt der Verein.

Blick von oben auf den neuen Kunstrasen der SVG Altenwald. Die Erneuerung sei unumgänglich gewesen, sagt der Verein.

Foto: Heiko Lehmann

Das neue künstliche Grün liegt, und auch die weißen Linien sind schon eingebaut. In der kommenden Woche wird noch ein Sand-Kork-Gemisch in den Rasen eingearbeitet, und dann kann auf dem Sportplatz in Altenwald wieder Fußball gespielt werden. „Leider ist jetzt Winterpause und das Training geht erst im Januar wieder los. Aber wir mussten den Platz jetzt einfach neu machen. Er war total kaputt“, sagt Edmund Haag, seit 48 Jahren der Geschäftsführer der SVG Altenwald.17 Jahre lang hat der alte Kunstrasen gehalten und den Fußballern treue Dienste geleistet – und das sind heute immer noch viele Fußballer. Die Altenwalder haben zwei aktive Mannschaften, sechs Jugendmannschaften, und zudem ist es ein Trainingsplatz des DFB-Stützpunktes.

Vor einigen Jahren hatte der Verein auch noch eine Altherrenmannschaft und der FC Türkiyem spielte, bis zu seinem Wechsel nach Hühnerfeld, auch in Altenwald. „Die Belastung für einen solchen Platz ist schon enorm. Wir sind froh, dass der alte Kunstrasen so lange gehalten hat. Bevor sich Spieler aber wegen des kaputten Platzes verletzen, mussten wir jetzt reagieren. Wir haben in der Vergangenheit schon Teile des Platzes reparieren lassen, aber da kostet ein Quadratmeter an Reparatur gleich 1000 Euro. Deshalb jetzt die komplette Erneuerung“, sagt Edmund Haag. Auch die finanzielle Belastung des Vereins ging an die Grenze. 250 000 Euro kostet die Erneuerung des Kunstrasens. Und dabei geht es nur um die Oberfläche, Der Untergrund und die Drainage sind noch in Ordnung.

Finanzielle Unterstützung bekam der Verein vom saarländischen Innenministerium, von der Sportplanungs-Kommission und der Stadt Sulzbach. Um die Unterstützung der Verwaltung zu erhalten, musste der Platz zuerst an die Stadt verkauft werden, da er im Eigentum des Vereins war. „Wir haben den Platz für 50 000 Euro an die Stadt verkauft und haben ein Nutzungsrecht für 20 Jahre. Ohne die 50 000 Euro von der Stadt hätten wir den Platz nicht erneuern können. Wir müssen so schon einen Eigenanteil von 130 000 Euro leisten“, erklärt der Geschäftsführer. Der Verein hat alles getan, um die Platz-Renovierung so günstig wie möglich zu halten. Die Entsorgung des alten Kunstrasens hätte normalerweise 30 000 Euro kosten sollen. Der Verein fand aber einen Reitverein, der den alten Platz als Untergrund für seine Reitanlage brauchte.

Der 74-jährige Edmund Haag ist seit 48 Jahren Geschäftsführer der SVG Altenwald.

Der 74-jährige Edmund Haag ist seit 48 Jahren Geschäftsführer der SVG Altenwald.

Foto: Heiko Lehmann

Die Gebäude um den Sportplatz gehören weiterhin der SVG Altenwald. Neben dem Kabinentrakt mit sanitären Anlagen gibt es auch noch ein großes Gasthaus mit einer vermieten Wohnung und eine Kegelbahn. „Bei den Planungen für den neuen Platz hat uns auch die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eineinhalb Jahre hatten wir so gut wie keine Einnahmen. Wir haben aber seit 17 Jahren Rücklagen gebildet, da wir wussten, dass der Platz irgendwann erneuert werden musste. Jetzt ist das Konto aber leer, und die Rücklagen starten wieder bei Null“, sagt Edmund Haag. Wie viele Rücklagen der Verein bilden kann, bleibt abzuwarten. „Wie alle anderen Vereine wird auch uns im kommenden Jahr eine deutlich höhere Rechnung für Gas und Strom vorgelegt werden. Wir werden zunächst wohl nur kleine Rücklagen für den nächsten Platz bilden können. Wir müssen abwarten, wie hoch die Energiekosten sein werden. Wir müssen auch hoffen, dass der neue Platz so lange hält wie der alte. Wir haben vor eineinhalb Jahren erst die Kabinen und die sanitären Anlagen erneuert. Die vergangenen Jahre waren finanziell ein Wahnsinns- Kraftakt für den Verein“, sagt Edmund Haag.

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