Den inneren Frieden finden
Unsere Woche · Vorweihnachtlicher Stress - was soll das bedeuten? Sich ins geschäftliche Getümmel stürzen, wenn andere das auch tun? Sich den Kopf um Geschenke zerbrechen, die nicht selten niemand braucht? Berge von Nahrungsmitteln herbeischaffen, als gäbe es morgen nichts mehr zu essen? Und dabei soll sich auch noch Vorfreude einstellen aufs Christenfest? Es gibt zuweilen nichts Schlimmeres, als das, was man sich selber aufhalst, könnte man dazu sagen. Gehen wir's doch mal ruhig und gemütlich an, verzichten auf das, was vermeintlich alle erwarten. Schalten wir einfach einen Gang zurück und legen den Schwerpunkt auf innere Einkehr und Besinnlichkeit.
Besinnlichkeit habe ich am vergangenen Sonntag verspürt. Da gab es ein wunderbares Konzert in der prächtigen Basilika St, Johann mit Solisten und dem Vokalensemble 83. Das Gotteshaus war voll, die Besucher begeistert. Andächtig lauschten sie der Musik, die der Einstimmung aufs große Fest dienlich waren. Draußen dann der Christkindlmarkt, der mit all seinem Gedränge, Kinderkarussell und reichlich Deko-Kokolores einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
An diesem Samstag sind in unsere Region wieder Weihnachtsmärkte angesagt - in Jägersfreude, Göttelborn und Sulzbach. Sie zeichnen sich aus durch wohltuende Überschaubarkeit und der Gewissheit, bekannte Gesichter zu entdecken. Und das ist genau die Gemütlichkeit, die die Adventszeit braucht. Und nicht den Konsumterror, der an fast jeder Ecke lauert - garniert mit dem unsäglichen ,,Ho ho ho!" penetranter Werbe-Weihnachtsmänner.
Wer es in Sulzbach ganz besinnlich mag, kann im Rahmen des Weihnachtsmarktes die evangelische Kirche mit ihrer wundervollen Akustik aufsuchen. Dort lädt um 17 Uhr - bei freiem Eintritt - der Eltern-Schüler-Chor des Theodor-Heuss-Gymnasiums zum Konzert mit traditionellen englischen Weihnachtsliedern ein. Auch hier kann wohl das finden, was man so oft sucht: inneren Frieden und Gelassenheit. So wird es ein schöner 3. Advent.
