Das Vorbild im Straßenverkehr

Mitten im Leben · Den Führerschein machen? Bei vielen jungen Männern genießt das Thema offenbar nicht mehr die höchste Priorität. Linienbus und Skateboard, das reicht vielen, wenn sie nicht gerade in Schattertriesch oder Brenschelbach, sondern stadtnah wohnen. Doch ohne Führerschein kommt man kaum mehr durchs berufliche Leben.

Am Montagmittag war die mündliche Prüfung, wobei der Nachwuchs auch nach mehrmaligem Nachfragen darauf bestand, dass diese beim Sulzbacher TÜV erfolgt. Eine dreiviertel Stunde vor Abfahrt zog er aber mal sicherheitshalber genauere Erkundigungen ein. Und siehe da, es ging nach Güdingen. Oh, heilige Einfalt!

Der Test, den heute wohl kaum ein langjähriger Autofahrer mehr bestehen würde (manche Fragen sind auch wirklich skurril), geht problemlos über die Bühne. Nun ab ins Auto und wieder nach Hause. An der Ostspange gerate ich (mal wieder) auf die falsche Fahrspur. Denn ich will über den Kieselhumes und nicht über Scheidt nach Hause kommen. Also mal ein bisschen auf den Pinsel gedrückt, zwei Wagen schneidig überholt und nun rüber nach links, die Ampel ist grün. Die nächste Ampel ist das nicht, just jedoch vor dem gefürchteten Umspringen auf Rot gelingt die Durchfahrt. Uff, geschafft. Blöderweise ist auch die übernächste Ampel gerade nicht mehr auf Grün, doch ein weiteres Mal, wenn auch sehr knapp, ist die Übung gelungen. ,,Sah mool, Mudda, wie fahrschd dann du?", entrüstet sich der Nachwuchs auf dem Beifahrersitz. ,,Na, ich wollte dir mal anschaulich vorführen, wie man es nicht macht." Gute Vorbilder sind nie um eine Ausrede verlegen . . .

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