Landwirtschaft Für Gras und Mais war’s zu heiß

Köllertal · Die Ernte hätte besser ausfallen können, war aber nicht so schlecht wie befürchtet.

 Ein Mitarbeiter des Obersalbacher Landwirtes Ernst Schäfer lädt Ballen von Gerste in einen Muldenkipper. (Archivaufnahme von 2017).

Ein Mitarbeiter des Obersalbacher Landwirtes Ernst Schäfer lädt Ballen von Gerste in einen Muldenkipper. (Archivaufnahme von 2017).

Foto: Fred Kiefer

Spaziergänger, die zwischen Mitte Mai und Mitte August durch Feld und Flur im Köllertal spazierten, fielen die gelben Flächen im Grünland und die verdorrten Blätter bei den Maispflanzen auf. Beiden Pflanzen fehlte die Feuchtigkeit während ihrer Wachstumsphasen. Beim Mais führte die Trockenheit zum Verdorren einzelner Blätter, beim Gras zum Verdorren ganzer Pflanzen. Grünland und Mais sind Futterpflanzen, die der Bauer zur Viehfütterung einlagert.

Über die Auswirkungen der Trockenheit sprachen wir mit dem Obersalbacher Landwirt Ernst Schäfer und mit dem Kreisvorsitzenden des Bauernverbands im Regionalverband, Karsten Schmeer. Schäfer führt einen Mischbetrieb mit 126 Hektar Anbaufläche und rund 120 Rindern. Die Wintergerste, so der Landwirt, habe in diesem Jahr zwar einen guten Ertrag gebracht. Doch die Ernte beim Weizen und anderer Getreidesorten sei im Vergleich zu den vergangenen Jahren wesentlich geringer ausgefallen, da ihnen im Frühjahr und Frühsommer die Feuchtigkeit fehlte. Immerhin: Die Ertragsminderung im Sommer habe ihm nicht den Schaden gebracht, den er ursprünglich befürchtet hatte. Und so bleibe es ihm erspart, Getreide oder Heu hinzuzukaufen, da er noch auf die Reserve des Vorjahres zugreifen kann. Und trotz Trockenheit hatte es beim Trinkwasser keinen Engpass für das Vieh gegeben.

  Karsten   Schmeer, Kreisvorsitzender des Bauernverbands im Regionalverband Saarbrücken.    Foto: Schmeer

 Karsten Schmeer, Kreisvorsitzender des Bauernverbands im Regionalverband Saarbrücken. Foto: Schmeer

Foto: Schmeer

Karsten Schmeer betreibt ebenfalls einen Mischbetrieb. In seinen Ställen stehen 150 Rinder, und er baut alle Getreidesorten samt Raps an. Seine Erzeugnisse liefert er nach Frankreich. Der Kreisvorsitzende bestätigt die Beobachtungen des Obersalbacher Landwirtes Schäfer. Der Regen, so Schmeer, sei immer ein Segen für die Landwirte, doch für die meisten Getreidesorten sei er in diesem Jahr zu spät gekommen. So hofft er, dass sich der Mais bis zur Ernte noch ein wenig erholt. Beim Grünland ist das nicht mehr zu erwarten. Der erste Schnitt sei zwar noch gut gewesen, doch beim zweiten habe er bereits eine Ertragsminderung festgestellt. Zudem seien die Preise für landwirtschaftliche Produkte stark gefallen; „der Landwirt muss halt auch mit den Gegebenheiten des Marktes leben“.

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