750-Kilo-Glocke am Sonntag abgestürzt Nach Glockenabsturz in Heusweiler: Kirche bleibt offen (mit Fotos)

Heusweiler · In Heusweiler laufen erste Untersuchungen der abgestürzten 750-Kilo-Glocke der Kirche Mariä Heimsuchung und des Kirchturms. Der Gottesdienstbetrieb ist durch den Unfall allerdings nicht behindert und kann weitergehen.

Saarland: 750 Kilogramm schwere Kirchenglocke stürzt beim Läuten ab - Bilder
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750 Kilogramm schwere Kirchenglocke stürzt im Saarland beim Läuten ab

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Foto: BeckerBredel

Fast könnte man sagen, die Kirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler hat eine Heimsuchung ereilt: Am Sonntagmorgen war während des Gottesdienstes in der katholischen Kirche eine 750 Kilo schwere Kirchenglocke abgestürzt (wir berichteten). Beim Anläuten des Zehn-Uhr-Gottesdienstes verfing sich die Glocke in der Kettenführung, die Kette konnte dann das Gewicht der Glocke nicht mehr tragen, Schrauben in der Halterung brachen und es kam zum Absturz. Ein Stockwerk tiefer verkeilte sich die Glocke und blieb stecken.

Abgestürzte Kirchenglocke in Heusweiler: Reparaturen sind an der Einsturzstelle nötig

„Ich war am Sonntag selbst in der Kirche und habe, wie die meisten Gottesdienstbesucher, den Knall gehört. Der Glockenturm ist aber ein gutes Stück weit weg vom Kirchenraum, sodass der Gottesdienst weitergehen konnte“, sagte Ulrich Müller, der Verwaltungsratsvorsitzende der Pfarrgemeinde Mariä Heimsuchung gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Am Montag untersuchten dann Experten der St. Wendeler Firma Kirchentechnik Marx den Glockenturm und die abgestürzte Glocke. „Die Glocke wurde gesichert und mit sehr viel Mühe aus ihrer Lage befreit“, so Ulrich Müller. Die Einsturzstelle muss jetzt repariert werden.

Die Schadenshöhe durch die abgestürzte Kirchenglocke ist noch unklar

Die Befürchtung, dass weitere der insgesamt vier Kirchenglocken durch den Absturz der großen Glocke beschädigt worden sein könnten, bewahrheitete sich nicht. „Die große Glocke ist zwar auf eine zweite drauf gefallen, doch die hat lediglich ein paar Kratzer abbekommen“, sagt Ulrich Müller. Über die Schadenshöhe kann noch keine Auskunft gegeben werden. Der Gottesdienstbetrieb in der Kirche Mariä Heimsuchung ist durch den Unfall nicht behindert und kann weitergehen – allerdings vorerst ohne Glockengeläut.

Kirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler 1863 geweiht

Die erste Version der Kirche wurde zwischen 1862 und 1863 unter Pfarrer Österling und nach Plänen des Architekten Carl Friedrich Müller aus Saarlouis in der Trierer Straße im neogotischen Stil gebaut und am 6. Oktober 1863 geweiht. Unterhalb der Kirche wurde ein Pfarrhaus gebaut und 1888 fertiggestellt. Zwei große Umbauten haben das Aussehen der Kirche im Laufe der Zeit verändert. So führte die stark wachsende Zahl der katholischen Bevölkerung schon 1898 zu ersten umfangreichen Umbaubauarbeiten. Dabei wurde die Kirche durch den Anbau von Querschiffen und eine Verlängerung des Hauptschiffes an der Westseite erweitert. Auf der Westseite erfolgte dann auch der Bau des heutigen großen Glockenturms.

Beim zweiten umfangreichen Umbau wurde zunächst der von der Trierer Straße abgewandte Südteil der Kirche abgetragen und danach ein großer Bau als Saalkirche mit neuem Chor angebaut. Dadurch wurde das Fassungsvermögen des Gotteshauses nochmals deutlich erweitert. Außerdem erzwangen bauliche Mängel an dem älteren Teil des Kirchengebäudes später einen Neubau. Grundsteinlegung für diese Erweiterung war im Jahre 1959, im Inneren entstand eine große Halle und auch eine Krypta. Von der im Jahre 1863 erbauten Kirche sind somit bis heute im Wesentlichen nur der alte Chorraum und der kleine Glockenturm auf der linken Seite erhalt.

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