Saarbrücker Traditions-Metzgerei Konrad ist mehr als ein Wurstverkäufer

Natürlich ist es keine gute Nachricht, wenn eine der letzten traditionsreichen Saarbrücker Unternehmerfamilien aufgibt. Aber die Familie Konrad steigt so aus ihrem Unternehmen aus, wie sie es geführt hat: Mit dem Blick über das eigene Interesse hinaus.

 Martin Rolshausen

Martin Rolshausen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Also mit dem Gedanken an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an die Kundinnen und Kunden. Für sie soll sich, das versichern Konrad und Kunzler, eigentlich nichts ändern.

Doch Konrad ist immer mehr gewesen als ein Wursthersteller. Die Familie hat sich und ihr Unternehmen immer als Teil des Saarbrücker Luisenviertels verstanden. Als die Stiftung Ludwigskirche Geld für die Sanierung des Saarbrücker Wahrzeichens brauchte, hat die Metzgerei, die nur einen Steinwurf von der Barockkirche entfernt ist, einen Euro pro Ring Lyoner an die Stiftung gespendet.

Es sind aber nicht nur diese symbolischen Aktionen, in denen sich das Engagement der Konrads für ihren Stadtteil zeigt. Rolf Konrad kaufte Immobilien. Immer nur in Alt-Saarbrücken – in seinem Stadtteil.  Es ging ihm nicht nur darum, Besitz anzuhäufen, betonte sein Sohn Ralf nach dem Tod seines Vaters 2014. Rolf Konrad wollte gestalten, etwas für sein Viertel tun, den Menschen Angebote machen, hier zu arbeiten und hier zu leben –  etwa durch die Sanierung des Garelly-Hauses.

Saarbrücken braucht solche Familien mehr denn je.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort