Saarbrücken Die Klaus Faber AG baut am Eurobahnhof

Saarbrücken · Das Saarbrücker Unternehmen ist einer der größten Kabel-Vertriebshändler Europas und braucht eine neue Firmenzentrale.

 Blick auf die Baustelle für die neue Firmenzentrale der Klaus Faber AG  am Saarbrücker Eurobahnhof.

Blick auf die Baustelle für die neue Firmenzentrale der Klaus Faber AG am Saarbrücker Eurobahnhof.

Foto: BeckerBredel

Egal ob es um Starkstromkabel geht oder um Leitungen für das künftig größte Kreuzfahrtschiff der Welt oder um die Ausstattung für den entstehenden Eisenbahntunnel unter dem Brenner-Pass: Die Saarbrücker Klaus Faber AG ist mit dabei – sie zählt zu den größten Kabel-Vertriebshändlern Europas.

Das sich auf Wachstumskurs und im Begriff zur strategischen Neuausrichtung befindende Unternehmen, das auch schon 200 Kilometer Leitungen für das Saarbrücker Einkaufszentrum Europagalerie geliefert hat, baut derzeit am Saarbrücker Eurobahnhof seine neue Firmenzentrale mit 4600 Quadratmetern Bürofläche und 50 Tiefgaragenstellplätzen.

Ein beeindruckend hoher Kran, ein paar Bagger und eine tiefe Baugrube am Nordeingang des Hauptbahnhofes am Quartier Eurobahnhof zeugen derzeit von dem zweistelligen Millionenprojekt nach Plänen des renommierten Architekten Gerlando Giarrizzo, das nach dem ersten Spatenstich vor ziemlich genau einem Jahr längere Zeit stillstand, seit kurzem nun aber weitergeht.

Laut Faber-Finanzchef Christian Reißner hatte es in der ersten vorbereitenden Bauphase Schwierigkeiten mit der bauausführenden Firma gegeben. „Da unser Projekt vernachlässigt wurde, haben wir das Generalunternehmen ausgetauscht“, heißt es bei Faber: „Seit drei Wochen hat die Firma Wolff übernommen und die Arbeiten gehen weiter. Der vereinbarte Fertigstellungstermin ist Ende Dezember 2020.“

Dann kann die bisher noch in der Lebacher Straße am Rastpfuhl beheimatete und bald aus allen Nähten platzende Firmenzentrale des saarländischen Kabelprofis in das Quartier Eurobahnhof umziehen.

„Dass die gewünschte Fläche am Eurobahnhof verfügbar war, war ein Glücksfall“, betont Faber-Vorstandschef Joachim Czabanski, der das ebenso traditionsreiche wie innovative Unternehmen seit Anfang 2017 führt: „Es gab wenig passende Flächen in Saarbrücken. Aufgabe der Giu war es, die Fläche zu entwickeln, und es gab einen Architektenwettbewerb der Giu, bei dem Gerlando Giarrizzo den Zuschlag erhielt.“

Auch das Quartier Eurobahnhof, unter Ex-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz vorangetrieben, geht damit bald seiner baulichen Vollendung entgegen. Bei einem Gesamtumsatz von 330 Millionen Euro im vergangenen Jahr (nach Übernahme der Friesland-Kabel GmbH als Marktführer im Bereich Schiffs- und Hafenkabelausstattung) hat die Klaus Faber AG alleine in diesem Jahrzehnt ihren Personalbestand von ehemals rund 200 auf aktuell 280 Mitarbeiter ausgeweitet.

Ob durch die künftige neue Firmenzentrale am Quartier Eurobahnhof weitere zusätzliche Jobs entstehen, lässt die Vorstandsspitze allerdings noch offen.

Sie rechnet mit einem Umsatzzuwachs von fünf Prozent in diesem Jahr. Doch sei dies von der Preisentwicklung für Kupfer- und hochmoderne Glasfaserkabel ebenso abhängig wie von der Konjunktur und geopolitischen Entwicklung.

Seinen Fokus legt Faber, neben dem maritimen Sektor, auch auf das Thema Breitbandausbau und liefert passende Glasfaserkabel und Verbindungslösungen.

Das klassische Geschäft wird ebenfalls ausgeweitet. „Durch die Energiewende werden Mittelspannungsleitungen in höherem Maße vom Markt nachgefragt“, heißt es: „Das Leitungsnetz der Gemeinden ist bisher noch nicht genügend auf E-Mobilität ausgelegt.“

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