Saarbrücker Problemlöser können weitermachen Diakonie bleibt in Gemeinwesenarbeit aktiv

Saarbrücken · Wohlfahrtsverband führt Angebote in Brebach, Dudweiler und Malstatt fort. Gerade jetzt sei viel zu tun.

 Wenn Familien in Not geraten, ist frühe Hilfe wichtig. Dafür stehen die drei Saarbrücker Gemeinwesenprojekte der Diakonie Saar (Symbolbild).

Wenn Familien in Not geraten, ist frühe Hilfe wichtig. Dafür stehen die drei Saarbrücker Gemeinwesenprojekte der Diakonie Saar (Symbolbild).

Foto: picture-alliance/ dpa/Gero Breloer

(red) Die Gemeinwesenarbeit (GWA) soll Menschen in den Stadtteilen gerade in der Pandemie unterstützen. Darauf weist die Diakonie Saar hin. Ihre Mitarbeitenden informieren, beraten, vermitteln. Das tun sie in Malstatt und Brebach ebenso wie in Dudweiler. Die Leute von der GWA können ihr dichtes Netz aus Kontakten weiternutzen. Im Dezember erhielten die GWA-Projekte ihre Förderbescheide von der Stadt und vom Regionalverband. „Wir sind froh, in den nächsten fünf Jahren die gut etablierten Projekte fortführen zu können“, sagt Wolfgang Schönberger. Er leitet bei der Diakonie die Fachabteilung „Bildung und Soziale Teilhabe“.

„Angebote der Gemeinwesenarbeit erfüllen in den Stadtteilen ganz elementare Funktionen für die dort lebenden Menschen und werden stark nachgefragt“, sagt Schönberger. Ohne diese Anlaufpunkte würden wesentliche Hilfsmöglichkeiten fehlen.

Im aktuellen Lockdown sehen die Gemeinwesenprojekte ihre Aufgabe insbesondere darin, aufzuklären und zu informieren, Bedarfe im Blick zu behalten, Familien, Alleinstehende und Kinder zu unterstützen, Kontakte zu halten oder sie zu organisieren. Die Vorschriften gegen die Pandemie seien für Menschen mit Sprachbarrieren oft schwer zu verstehen, sagt Christiane Poersch, Bereichskoordinatorin der Gemeinwesenarbeit Brebach. „Wir müssen oft erklären, was eigentlich gemeint ist, leisten hier Aufklärungsarbeit und Übersetzungshilfen in andere Sprachen und oft auch in einfache Sprache.“

Die Menschen, die ins BürgerInnenZentrum oder die angeschlossenen Einrichtungen kommen, tragen die Informationen in den Stadtteil. Hierzu gehören die Jungen und Mädchen, die ins Kinderhaus kommen, die Teilnehmer an der Schülerhilfe oder die Stadtteilhelfenden, die sich ehrenamtlich um Ältere kümmern. „Wertvoll, da sie Informationen oft in die Familien tragen, sind in Brebach unsere arabisch sprechenden Hausbesucherinnen. Im Rahmen eines Projektes gehen sie derzeit einmal wöchentlich unter Anleitung mit einem Bildungspaket in die Familien und nehmen dabei die ein oder andere wichtige Information mit“, sagt Poersch. Eine zweite wichtige Funktion der Gemeinwesenarbeit ist es, sensibel zu sein gegenüber den Situationen in den Familien und bei Bedarf zu handeln und weiterführende Hilfen zu gewährleisten, auch vermittelnd oder im Einzelfall deeskalierend zu agieren. „Durch unsere vielfältigen Kontakte in die Familien im Stadtteil bekommen wir mit, in welcher Familie Probleme bestehen‘“, so Poersch. „Wir sind Kontaktpersonen für den Regionalverband und die Stadt Saarbrücken, können so in beide Richtungen schnell agieren und beratend beiseite stehen, beispielsweise bei drohender Kindeswohlgefährdung oder wenn in Familien, die auf engen Raum wohnen, Mitglieder an Corona erkranken.“

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