Umzüge im Regionalverband An Fastnacht feiern die Narren einfach durch
Regionalverband · So schön sind die tollen Tage im Regionalverband: Tausende machen die Nacht zum Tag und sind wenig später schon wieder fit für die Narretei.
Langsam kam er die Schaffhausener Straße hinunter. Den ersten Völklinger Nachtumzug verbuchte die Karnevalsgesellschaft „Die Rosselanos“ als Riesenerfolg. Die Zahlen hatte ihr Präsident Andreas Chandoni: 32 Zugnummern, 600 Teilnehmer, 20 000 Besucher. Der Umzug blieb wie die Party auf dem Wehrdener Platz von Zwischenfällen verschont. Oberhalb des Umzuges brannte ein Gartenhaus. Um der Feuerwehr Platz zu machen, wichen die Zugteilnehmer vorsichtig aus. Gut, dass besprochen war, was in einem solchen Fall zu tun ist.
Etwa 40 Motivwagen, Fußgruppen und Kapellen aus der Region machten den Holzer Nachtumzug zum wummernden Nachtspektakel. Gut 10 000 Menschen jubelten dem prächtigen Umzug vom Marktplatz in Holz bis zur Sport- und Kulturhalle Wahlschied zu. Es hagelte Süßigkeiten und Getränke von den Wagen. Bei Garagenpartys heizten Anwohner die Partystimmung noch an.
2018 noch abgesagt, feierte der Umzug in Friedrichsthal ein Comeback. Der Ausschuss für Brauchtumspflege hatte 32 Gruppen engagiert. 750 Teilnehmer zogen von der Hofstraße in Bildstock zum Marktplatz in Friedrichsthal. Dabei waren Gruppen wie die Pfälzer Rhythmikfetzer und die Nodepirade aus Sulzbach, die mit Guggemusik gefielen. Der TV Bildstock zeigte Trampolinübungen, und der Förderverein Friedrichsthaler Bäder hatte seine Badewanne als Pirateninsel verboozt. Am Feuerwehrgerätehaus verhafteten die Narren Rathauschef Rolf Schultheis.
Vor dem Start des Dudweiler Umzugs mussten erst mal zwei falsch geparkte Autos an den Abschlepphaken. Danach hatten die Gruppen und Motivwagen freie Fahrt für weit über 1000 Teilnehmer, Musik, Tanz und jede Menge Wurfmaterial. Die weiteste Anreise hatten wohl die „Waldhäusles Hexen“ aus Sirnau bei Stuttgart.
10 000 Menschen, 53 Gruppen und eine Stimmung, wie es sie eben nur an Fastnacht gibt: Der Fastnachtsumzug in Kleinblittersdorf war am Sonntag eine dreistündige Party vom Feinsten. „Ich habe keine Erklärung dafür, warum heute so viele Menschen gekommen sind. Vielleicht haben sie Angst, dass es am Montag regnet und die Umzüge ausfallen“, sagte Thomas Bur. Er ist der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins Faschingsumzug Obere Saar. Zwar schien die Sonne nicht, aber die Narren ertanzten sich gute Laune. Die Garden, Motivwagen und Spielmannszüge feierten, als gäbe es kein Morgen mehr. Den Vogel schossen die Auersmacher Kowe ab. Der Fastnachtsverein hatte drei Monate lang seinen alten Umzugswagen zum neuen Schiff „Auricania“ umgebaut und erhielt von allen Seiten großes Lob für diese Arbeit. Wie die Polizei mitteilte, gab es keine größeren Zwischenfälle.
Fürsten der Nacht um 13 Uhr acht. Am Sonntag um diese Zeit, bewegte sich die Narren-Invasion auf Ludweiler zu. Panzerknacker, Päpste, Raumflieger, Raumpfleger, verbòòzte Kinder, Vampire, kesse Teenies, knipsende Eltern, jung gebliebene Rentner, 30 000 zählte die Polizei. Zum Vorglühen gab’s Schnaps und Liköre. Und die Tanke machte am Fastnachtssonntag mehr Umsatz mit Bier als mit Sprit. Dann kam der Zug. Die als Stinktiere verkleidete Brassband blies „Smoke on the water“. Tanzen war angesagt, half gegen die Kälte. Es folgten Schlümpfe, Alices im Wunderland, Flatschniggel, Schlafmützen, Rokokoschönheiten, Bogenschützen, Pharaonen, Kleopatras, diverse Prinzenwagen aus den Tiefen des Warndtwaldes, fahrende Rockmusikanten, Guddsjewerfer. „Beste Strategie zum Bonbonsammeln ist ein umgedrehter Regenschirm, natürlich geöffnet“, verrieten die Geschwister Annabel, Jennifer, Florian Folz. Die gestrige Beele’s-Party im Festzelt motivierte zum Abtanzen bis in die Nacht.