Tourismus im Regionlaverband Was machen die eigentlich?

Wie viele Saarbrücker erklären können, was Quattropole und Eurodistrict sind, wissen wir nicht. Dass dahinter gute Ideen stecken, ist nicht sichtbar.

Mit dem Städtenetzwerk Quattropole und dem Eurodistrict Saarmoselle verhält es sich im Kleinen wie mit der Europäischen Union im Großen: Man weiß, dass es das gibt, fragt sich aber wozu und wie es eigentlich funktioniert. Und: Was machen die eigentlich? Bislang sind diese Kooperationen noch nicht richtig im Bewusstsein der Bürger angekommen. In Sachen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit ist noch Luft nach oben. Damit der Nutzen für die Region für Otto Normalverbraucher sichtbar wird. Sonst könnte man meinen, es handele sich um Veranstaltungen auf Funktionärsebene, die nur Geld kosten und nichts bringen.

Die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Völklingen und Forbach unter dem Dach des Eurodistricts ist vorbildlich. Davon haben beide Seiten etwas. Und Quattropole ist ein durchaus zukunftsfähiges Netzwerk, um die kulturelle und touristische Zusammenarbeit von Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier zu fördern. Vielleicht hat es sogar dazu beigetragen, dass der Tourismus in der Stadt Saarbrücken wie im Regionalverband zugelegt hat. Von 2008 bis 2017 stieg die Zahl der Gästeankünfte um 37,5 Prozent, die Zahl der Übernachtungen um 25,2 Prozent, wie der scheidende Geschäftsführer der Citymarketing GmbH, Alexander Hauck, unserer Zeitung mitteilte. Doch da geht noch mehr. Wenn Handel, Gastronomie, Stadtverwaltung und Regionalverband noch enger zusammenarbeiten, ließe sich das noch steigern. Denkbar ist, dass Touristen, die etwa das Saarbrücker Schloss oder die Völklinger Hütte besuchen, einen Rabatt beim Einkaufen oder im Restaurant bekommen. Oder dass man ihnen die Parkgebühren erstattet, ein leidiges Dauerthema in Saarbrücken. Auch bei der Ritterausstellung im Historischen Museum Saar wäre mehr drin gewesen. Schließlich behandelt die Ausstellung Burgen in der ganzen Region: Saarland, Lothringen und Luxemburg. Schön wäre es gewesen, wenn es Tagestouren mit dem Bus von Saarbrücken zu den anderen Burgen gegeben hätte. Und umgekehrt natürlich auch von Lothringen und Luxemburg nach Saarbrücken. Das Museum selbst kann das weder personell noch finanziell leisten. Aber Stadt und Regionalverband hätten das in Verbindung mit Quattropole und Eurodistrict vielleicht stemmen können. Das wäre gelebte deutsch-französische Zusammenarbeit mit einem tatsächlichen Nutzen. Dann müsste man sich nicht mehr fragen: Was machen die eigentlich?

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