Woche der Kleinkunst Die Gedanken des Kabarettisten sind frei

St. Ingbert · Zwölf Kleinkünstler trotzen Corona und wetteifern von Samstag, 5. bis Freitag, 11. September, auf der Alten Schmelz um die St. Ingberter Pfanne.

 Blömer // Tillack bewerben sich um die St. Ingberter Pfanne mit „Auf die Gedanken. Fertig. Los“.

Blömer // Tillack bewerben sich um die St. Ingberter Pfanne mit „Auf die Gedanken. Fertig. Los“.

Foto: Smilla Dankert

Von Kleinkunstfreunden alljährlich sehnsüchtig erwartet: Das Programm des Wettbewerbs um die St. Ingberter Pfanne. Alles andere als einfach gestalteten sich in diesem Jahr die Planungen im Vorfeld. Trotz vielen Unwägbarkeiten hat die Jury in vielen anstrengenden Stunden eine Auswahl aus zwölf Auftritten von Künstlerinnen und Künstlern getroffen. In einer Pressemitteilung hat die Kulturabeteilung der Stadt aufgelistet, was vom 5. bis 11. September in der Industriekathedrale auf der Alten Schmelz in St. Ingbert passieren wird.

Los geht es am Samstag, 5. September, mit C. Heiland. Nach dem Abend mit Deutschlands einzigartigem Comedian und Kabarettist C. Heiland geht’s den Besuchern besser! Auch wenn sie vielleicht nicht so richtig wissen warum. Keine Sorge: der Comedian weiß es selbst nicht. Anschließend unterhält Katalyn Hühnerfeld mit ihrem Programm „Krone der SchRöpfung“, einer besonderen Mischung aus Comedy, Kabarett und Musik, das Publikum. Dritter und letzter Auftritt des ersten Wettbewerbsabends: Christoph Engels als „Platzhirsch“. Er ist Gaukler und Draufgänger und in seiner Show so gnadenlos anarchisch wie eben möglich.

Am Sonntag 6. September, geht es munter weiter mit Eva Eiselt und ihren „Schubladen“. Eva und ihr wilder Mix aus Kabarett, Theater und kreativem Wahnsinn sind eine Klasse für sich und „auf einer Skala von 1 bis 10 ist sie eine glatte 11!“, meint Kritiker Martin Zingsheim. Mit Blömer //Tillack betreten anschließend zwei Männer die Bühne, deren beweglicher Geist in ebensolchen Körpern steckt. Sie machen sich lustig und sind lustig, sie sind szenische Clowns und verbale Fallensteller, Schnelldenker und Schnellsprecher, und ihre Pointen und Gags zünden. Mit „Reis against the Spülmachine“, der fittesten Band der Welt, endet das Abendprogramm. Das Musik-Comedy-Duo ist stark aufstiegsgefährdet. Es hat mit seinem Lachmarathon aus Liedparodien schon etliche regionale Songslams gewonnen.

Montags können sich Künstler und Publikum etwas erholen. Weiter geht es am Dienstag, 8. September, mit Kabarett vom Feinsten. Stefan Waghubinger hat es mit seinem dritten Soloprogramm „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ ganz nach oben geschafft. Auf dem Dachboden der Garage seiner Eltern sucht er eine leere Schachtel und findet den, der er mal war, den, der er mal werden wollte und den, der er ist. Erika Ratcliffe ist mit ihrem ersten Soloprogramm „Geil“ unterwegs – eine Hommage an ihr kurzes, turbulentes Leben: Geschichten über Männer, Frauen, Panikattacken, Liebe, Rassismus und eigentlich eh über alles. Der dritte Auftritt an diesem Abend beantwortet mit dem Programm „Wir nehmen den Wal an“ von Linsending brennende Fragen der Gegenwart mehrstimmig, melodiös und eingängig. Ob, was und wie die Zuschauer der Band glauben, bleibt ihnen überlassen, tut aber dem Spaß im Linsending-Kosmos keinen Abbruch.

Mit „In voller Länge“ steht Jonas Greiner als erster Künstler des letzten Wettbewerbstags am Mittwoch, 9. September, in der Industriekathedrale auf der Bühne. Als Nachwuchshoffnung der ostdeutschen Kabarett- und Comedyszene nimmt Greiner seine Zuhörer mit auf eine Reise von seinem Heimatdorf bis in die Hauptstadt Berlin, vom Hier und Jetzt und den Problemen seiner Generation bis hin zur ganz großen Weltgeschichte. Ganz ohne Instrumente ist „anders“ unterwegs und zwar mit „Viel Lärm um dich“. Eingängige Melodien und smarte Texte gepaart mit Augenzwinkern und ehrlicher Selbstironie, so lautet das Credo der fünf Jungs, die sich auf Sightseeing-Tour durch ihr Leben begeben.

Den letzten Wettbewerbsbeitrag bei der Woche der Kleinkunst liefert der Comedian und Bauchredner Benjamin Tomkins. Wer einmal bei Benjamin Tomkins‘ neuem Programm „Hörst Du Dir beim Reden zu?“ im Publikum saß, muss zugeben, dass nach kürzester Zeit die Grenzen zwischen Schein und Sein verschwimmen, und die Puppen ein Eigenleben entwickeln. Sie entfalten so viel Charakter, dass man fast geneigt ist, zu glauben, seine Bühnenpartner bestünden nicht aus Stoff, sondern aus Fleisch und Blut.

Wer gewonnen hat, erfährt das Publikum am Freitag, 11. September. Dort werden nicht nur zwei Jurypreise, ein Publikumspreis und der Preis der Jugendjury verliehen. Zudem treten die Gewinner erneut vor das Publikum. Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

 Stefan Waghubinger meint zur Pfanne: „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“.

Stefan Waghubinger meint zur Pfanne: „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“.

Foto: Josua Waghubinger

Abonnements und Einzelkarten für alle Veranstaltungstage sind ab Montag, 3. August, unter www.reservix.de und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. Auch telefonisch unter (01806) 700 733. Und das rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen. Auf Grund der geltenden Corona-Beschränkungen und der einhergehenden Abstands- und Hygieneregelungen ist das Kartenkontingent reduziert.

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