Gärten mit Geschichte Neue Faltkarte zu den „Gärten mit Geschichte“

St. Ingbert/Bliestal · Ob feudalherrschaftliche, kulturhistorische oder beschauliche Sehenswürdigkeiten: Die Auswahl in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau ist groß.

 Die neue Faltkarte zu den „Gärten mit Geschichte“, im Hintergrund der Barockgarten auf dem Klosterberg in Blieskastel.

Die neue Faltkarte zu den „Gärten mit Geschichte“, im Hintergrund der Barockgarten auf dem Klosterberg in Blieskastel.

Foto: Alexander Kleinschmidt

(red) Handlich im Quadrat gefaltet, lädt die neue Erlebniskarte „Gärten mit Geschichte“ zur Zeitreise durch die Saarpfalz ein. „Die neue Karte ist eine ideale Ergänzung zu der touristischen Beschilderung der 15 Gärten mit Geschichte. Sie lädt dazu ein, eine spannende Entdeckungstour durch unsere geschichtsträchtige Heimat zu unternehmen“, sagte Landrat Theophil Gallo bei der Vorstellung der Faltkarte. „Gerade auch im Winter kann man die Parks und Gärten der Region von einer ganz neuen Seite kennenlernen. Neben der beeindruckenden Wirkung von Raureif und Schnee auf Pflanzen, Bäumen, Denkmälern und Gebäuden kann man sein Augenmerk auf Bäume mit auffälliger Rinde, Sträucher mit gefärbten Trieben und immergrüne Pflanzen werfen“, so der Landrat in seinen weiteren Ausführungen.

Mit der kostenfreien Erlebniskarte zur Hand hat man schnell eine kleine „Winter-Safari“ zu den Parks und Gärten in der Saarpfalz zusammengestellt. An der frischen Luft und mit Abstand kann man gut die Kleinode vor der Haustür erkunden. Natürlich präsentieren sich die Parks und Gärten im Winter eher etwas zurückhaltender, aber auch mit einem besonderen Charme. Ob feudalherrschaftliche, kulturhistorische oder beschauliche Gärten – die Auswahl in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau ist groß, und die Geschichten dahinter sind spannend und vielschichtig. Die insgesamt 15 Parkanlagen befinden sich in unterschiedlichen Gestaltungs- oder Pflegezuständen, und jeder Garten hat seine eigene „Biografie“.

Die Jägersburger Weiher hatten schon sehr früh eine touristische Bedeutung für die Region. So wurde der Schlossweiher mit dem Jägersburger Wahrzeichen, der Gustavsburg, lange Zeit als Badeweiher genutzt. In den 60er und 70er Jahren wurden Schloss- und Brückweiher weiter touristisch aufgewertet und das dazwischen liegende Gelände zum Naherholungsgebiet ausgebaut. So wurden zusätzlich Weiher angelegt, ein Baumlehrpfad geschaffen und ein Spielplatz eingerichtet. Die touristische Nutzung hat in den vergangenen Jahren enorm an Fahrt aufgenommen, und rund um die Weiher wurden ein Kletterpark, ein riesiges Blockhaus mit Biergarten, ein Hotel mit Spa und Restaurant sowie eine Almhütte mit Biergarten gebaut. Ein weiterer Garten mit Geschichte in Homburg ist beispielsweise der WaldPark Schloss Karlsberg in Homburg-Sanddorf. Dort sind in den Schloss- und Parkanlagen sämtliche Bauten verschwunden, aber die gartenkünstlerischen Formationen sind noch vorhanden. Nur einige Kilometer von den Jägersburger Weihern entfernt liegt der Bexbacher Blumengarten. Der 1951 angelegte Blumengarten Bexbach sollte den Menschen in der Nachkriegszeit als Mustergarten und somit als „Quelle der Freude und Entspannung für die ganze Familie“ dienen – ein Alleinstellungsmerkmal.

In der Stadt St. Ingbert laden die Gustav-Clauss-Anlage und der Park Schloss Elsterstein zu einem Spaziergang ein. Vor Ort erfahren die Besucher auf der Informationstafel, dass der Namensgeber der grünen Lunge St. Ingberts, Gustav Clauss, Apotheker war und als Stadtratsmitglied den Anstoß für den Park gab. Eine ideale Ergänzung zum Besuch im Stadtpark ist ein Rundgang durch St. Ingbert, der als sogenannte Lauschtour eine eigenständige Stadterkundung ermöglicht. Wer eine Lauschtour machen möchte, lädt sich die kostenlose App aufs Smartphone, wählt eine Tour aus, und schon kann’s losgehen.

In Blieskastel kann man ebenfalls zwei Anlagen besichtigen: den Klosterpark und den Barockgarten der Orangerie. Sinnvollerweise kann man beide mit der Lauschtour durch die Barockstadt Blieskastel kombinieren. Die Lauschtour startet am historischen Paradeplatz.

Das Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld bei Wittersheim, um ein weiteres Beispiel für das breite thematische Spektrum zu nennen, soll mit seinem Ensemble von Gärten (Obst- und Beerengarten, Rosengarten, Bauerngarten oder Weinberg) „Kulturlandschaftsgärten“ präsentieren, um damit wesentliche Ausschnitte der Kulturlandschaft des Bliesgaus widerzuspiegeln.

Ganz im Süden des Kreises lädt der Römische Garten im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim zu einer Stippvisite ein. Auch dort erfahren die Besucherinnen und Besucher bei einer Lauschtour weitere interessante Details über die „Schatzgrube“ an der Blies.

  Die Gustav-Clauss-Anlage, der St. Ingberter Stadtpark

Die Gustav-Clauss-Anlage, der St. Ingberter Stadtpark

Foto: Wolfgang Henn
 Die Grabhügel im Europäischen Kulturpark in Reinheim im Winter

Die Grabhügel im Europäischen Kulturpark in Reinheim im Winter

Foto: Europäischer Kulturpark

Die Faltkarte gibt es bei der Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, Blieskastel, Tel. (0 68 41) 1 04 71 74, Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de. Download: www.saarpfalz-touristik.de. Infos zu den Lauschtouren: www.saarpfalz-touristik.de/erlebnisse/freizeittipps/lauschtouren

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